"Notaufnahme" - Der Podcast von Ärzte ohne Grenzen- 2022

Sambia, Sudan, Usbekistan, Deutschland: Das sind nur einige der Länder, in denen Norman Sitali für Ärzte ohne Grenzen aktiv war. Seit 22 Jahren arbeitet der gelernte Krankenpfleger in verschiedenen Rollen bei der medizinischen Hilfsorganisation. Sein Werdegang zeigt, wie eine Karriere als internationaler Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen aussehen kann und wie es ist die weite Welt als Arbeitsplatz zu haben.

Die Redakteur*innen Oliver Barth und Lena Pflüger haben hohe Ansprüche, wenn sie aus Krisengebieten berichten. In dieser Folge erzählen sie, wie sie Klischees und Elendsbilder versuchen zu vermeiden, welche Perspektiven die Stärke von Patient*innen zeigen und warum kontinuierliches Reflektieren für respektvolle Kommunikation wichtig sind. Sie erzählen von ihrem Besuch in Niger und was sie vor Ort erlebt haben.

In dieser Folge stellt sich unser neuer Co-Moderator, Christian Conradi, vor. Er vertritt Anna Dushime. Bisher nur Produzent des Podcasts, wird er nun zusammen mit Christian Katzer, dem Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen, durch die Episoden führen. Die beiden testen aus, ob man ihre Stimmen unterscheiden kann – und verabschieden gemeinsam Anna in ihre neue Lebensphase.

Nicolas Aschoff ist Kinderarzt und arbeitete neun Monate in unserer Klinik im Vertriebenenlager Bentiu im Südsudan. Dort behandelte er mangelernährte Kinder. Er berichtet von therapeutischer Ernährung und der Herausforderung, parallele Krankheiten zu behandeln. Darüber hinaus wird in dieser Folge auch über die Ursachen von Mangelernährung gesprochen, über mangelnde Hilfe und Überschwemmungen, die die Lage erschweren.

Anja Wolz war für mehrere Monate als Notfallkoordinatorin in der Ukraine im Einsatz. Der russische Angriff auf das Land stellte sie und ihre Kolleg*innen vor immense Herausforderungen – und schuf ebenso zahlreiche Gefahren. Die Krankenschwester berichtet von schlaflosen Nächten in Krankenhauskellern, den Vorzügen von medizinischen Zügen und der großen Nachfrage nach psychologischer Unterstützung. 

In libyschen Internierungslagern werden Geflüchtete unter katastrophalen Bedingungen festgehalten – ohne Verfahren und ohne medizinische Versorgung. Unsere politische Referentin Marie von Manteuffel war sechs Monate dort, um Inhaftierte zu schützen und herauszuholen. Sie spricht über Kriminalisierung von Geflüchteten in Libyen, der Mitverantwortung Europas und den komplizierten Hilfsstrategien.

“Ready for rescue" knackt es aus dem Funkgerät: Marina Imsiecke legt sofort los, für diesen Moment haben sie und ihr Team tagelang geübt. Ein Boot ist in Seenot auf dem Mittelmeer. In dieser Folge berichtet die Technikerin von den Einsätzen des Rettungsteams an Bord der “Geo Barents” auf dem zentralen Mittelmeer, dem anhaltenden Versagen der europäischen Flüchtlingspolitik und bewegenden Rettungsaktionen.

Inga Osmers lernte während ihrer ersten Einsätze als Chirurgin bei Ärzte ohne Grenzen, dass Operationen auch unter widrigsten Bedingungen möglich sind. Dieses Wissen gibt sie nun weiter. Sie spricht mit uns über ihre Einsätze und über ihre Arbeit als Leiterin der „Berlin Medical Unit“ – eine unserer Fachabteilungen, die Hilfsprojekte auf der ganzen Welt im Medizinischen berät.

Welchen Stellenwert hat Covid-19 im Leben von Menschen, wenn um sie herum ein bewaffneter Konflikt tobt? Patricia Neugebauer reiste nach Afghanistan, als die meisten Menschen sich in ihre Wohnungen zurückzogen, um der ersten Corona-Welle zu entgehen. Die Anästhesistin half beim Aufbau einer Covid-19-Station. Anderthalb Jahre später war sie wieder im Einsatz, dieses Mal im Jemen.

Erdbeben, Stromausfälle und soziales Chaos prägen den Alltag. Christina Böhrer, Kommunikationsexpertin von Ärzte ohne Grenzen, gibt in dieser Folge einen Einblick in ihren Einsatz in Port-au-Prince, Haiti. Und berichtet: Wie veränderte sich das Leben nach den Erdbeben in Haiti und welchen Herausforderungen steht das Team gegenüber, um medizinische Hilfe aufrechtzuerhalten?