Sexuelle und reproduktive Gesundheitsversorgung
Sexuelle und reproduktive Gesundheit umfasst Bereiche wie Geburtshilfe, Schwangerschaftsvor- und -nachsorge sowie sichere Abtreibungen. Auch Aufklärungsangebote zu Familienplanung, Empfängnisverhütung und dem Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten gehören dazu. Darüber hinaus zählen auch die Prävention sowie Behandlung von Brust- und Gebärmutterhalskrebs dazu.
All diese Bereiche brauchen mehr Aufmerksamkeit. Auch während Krisen und Kriegen darf die entsprechende Versorgung nicht in Vergessenheit geraten. Sie muss Menschen unabhängig von Geschlecht, Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung zugutekommen.
Die wichtigsten Fakten
Hohe Müttersterblichkeit ist vermeidbar
Viel zu oft sterben werdende Mütter z.B. an den Folgen fehlender medizinischer Begleitung in der Schwangerschaft oder an Geburtskomplikationen. Viele andere tragen Verletzungen davon, die sie ihr Leben lang begleiten. Diese Faktoren, sind durch eine angemessene Schwangerschaftsvor- und -nachsorge sowie durch eine professionelle Geburtshilfe meist vermeidbar.
Tabus und Stigmata spielen eine große Rolle
Viele Themen im Bereich sexuelle und reproduktive Gesundheit werden nach wie vor in der Gesellschaft tabuisiert: Bedürfnisse und Probleme rund um Menstruation und Verhütung, der Bedarf nach sicheren Schwangerschaftsabbrüchen oder einer vertraulichen Versorgung nach sexualisierter und geschlechtsbezogener Gewalt. Gerade deshalb braucht es eine sensible und umfassende Versorgung für Patient*innen in all ihrer Diversität und - wo möglich - Aufklärung und Enttabuisierung.
Vermeidbares Leid: Unsichere Schwangerschaftsabbrüche
In vielen Kontexten, in denen wir arbeiten, werden Schwangerschaftsabbrüche stigmatisiert. Der Zugang zu ihnen ist oft aus verschiedenen Gründen stark eingeschränkt. In der Folge gefährden Frauen mit unsicheren Schwangerschaftsabbrüchen ihr Leben oder leiden lebenslang unter den Folgen. Sichere Schwangerschaftsabbrüche gehören für uns zur grundlegenden Gesundheitsversorgung.
Sexualisierte und geschlechtsbezogene Gewalt ist ein strukturelles Problem
Sexualisierte und geschlechtsbezogene Gewalt erschüttert das Leben von Millionen von Menschen weltweit. Wir setzen uns dafür ein, den Überlebenden eine schnelle und vertrauliche Notfallversorgung zukommen zu lassen.
Wie wir helfen
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Versorgung während Schwangerschaft und Geburt
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umfassende Behandlung Überlebender von sexualisierter und geschlechtsbezogener Gewalt einschließlich der Vorbeugung und Behandlung von sexuell übertragbaren Infektionen und Notfallverhütung
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Familienplanung und Aufklärung
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sichere Schwangerschaftsabbrüche
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Prävention und Behandlung von Brust- und Gebärmutterhalskrebs einschließlich der Impfung gegen humane Papillomaviren
Unsere Themen im Detail
Schwangerschaftsvorsorge und Geburtshilfe
In mehr als 25 Ländern betreiben wir spezielle Programme - unter anderem zur Versorgung während Schwangerschaft und Geburt. Ziel ist es, die Mütter- und Säuglingssterblichkeit zu senken.
Sexualisierte und geschlechterspezifische Gewalt
Frauen, Mädchen und als weibliche gelesene Menschen sind sexualisierter Gewalt überdurchschnittlich häufig ausgesetzt. Informieren Sie sich, warum dieses Problem strukturell ist und wie wir Betroffene medizinisch unterstützen.
Prävention und Familienplanung
Verhütung und Familienplanung sind wichtige Teile unserer Gesundheitsversorgung. Auch Vorsorgeuntersuchungen auf Brust- und Gebärmutterhalskrebs gehören dazu.
Sichere Schwangerschaftsabbrüche
Wir bieten in unseren Projekten sichere Abbrüche an, um selbstbestimmte Entscheidungen zu ermöglichen und die Müttersterblichkeit zu senken.
In unserem Podcast "Notaufnahme": Frauengesundheit weltweit
In dieser Folge unseres Podcasts "Notaufnahme" erzählt Gynäkologin Parnian Parvanta, Mitglied im Vorstand von Ärzte ohne Grenzen, anlässlich des Weltfrauentags von den Herausforderungen in Krisengebieten, wo Frauen aufgrund von Covid-19, Kriegen und Armut von angemessener medizinischen Versorgung ausgeschlossen sind. Sie spricht über ihren Einsatz in der Elfenbeinküste, betont insbesondere die Schwierigkeiten, Frauen in Kliniken zu bringen.
Weitere Podcasts und Videos auf unserem YouTube Kanal
Auf YouTube beleuchten wir die spezifischen Gesundheitsbedürfnisse von Frauen und Mädchen und verhelfen ihnen zu mehr Sichtbarkeit. Abonnieren Sie den Kanal, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben.
[1] Wir nutzen in diesem Zusammenhang die Bezeichnung "Frau" für Menschen mit weiblichen Geschlechtsorganen. Auch auf inter*Menschen, oder Menschen, die als Frau gelesen werden, treffen einige der hier beschriebenen Bedürfnisse und Risiken zu. Letzteres z.B. im Bereich der psychischen Gesundheit oder wenn es um sexualisierte Gewalt geht.