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G20: Drängende globale Gesundheitsprobleme brauchen Lösungen

Staats- und Regierungschefs müssen Erklärungen ihrer Gesundheitsminister umsetzen

Hamburg, 5. Juli 2017. Vor dem Gipfel in Hamburg fordert Ärzte ohne Grenzen von den G20 konkrete Schritte zum Schutz medizinischer Einrichtungen. Zudem müssen die Staats- und Regierungschefs die Forschung zu Antibiotika-resistenten Infektionen einschließlich Tuberkulose ausweiten und für eine bessere Reaktionsfähigkeit auf Gesundheitskrisen wie Ebola sorgen. Die G20-Gesundheitsminister haben bei ihrem Treffen im Mai den dringenden Handlungsbedarf in diesen Bereichen bereits anerkannt. Die Staats- und Regierungschefs der G20 müssen nun ihren Gesundheitsministern folgen und Worte in die Tat umsetzen“, sagt Florian Westphal, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Deutschland.

„Es ist höchste Zeit, dass die einflussreichsten Regierungen mit konkreten Mitteln dafür sorgen, dass alle Menschen weltweit Zugang zu medizinischer Versorgung haben“, so Westphal.

Dazu gehört unter anderem, Angriffe auf medizinische Einrichtungen sowie deren Mitarbeiter und Patienten zu beenden. In den vergangenen Jahren wurden Dutzende von Ärzte ohne Grenzen betriebene oder unterstützte Krankenhäuser etwa in Syrien oder im Jemen angegriffen. Zahlreiche G20-Staaten sind Teil von Militärallianzen, die für diese Angriffe verantwortlich sind.

Die G20-Gesundheitsminister haben sich dazu bekannt, medizinische Hilfe künftig besser zu schützen. Bereits im Mai 2016 hatte der UN-Sicherheitsrat einstimmig eine Resolution zum Schutz medizinischer Einrichtungen verabschiedet. Die Angriffe setzten sich im Jahr darauf aber unvermindert fort. „Die G20 müssen die Resolution in die Tat umsetzen, um unparteiische medizinische Hilfe in Konflikten möglich zu machen“, fordert Westphal.

Die G20-Gesundheitsminister haben ferner anerkannt, dass der Kampf gegen resistente Formen der Tuberkulose, der derzeit tödlichsten Infektionskrankheit weltweit, für die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen zentral ist. „Die G20 müssen die Forschung verstärken, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene“, sagt Els Torreele, Leiterin der Medikamentenkampagne von Ärzte ohne Grenzen. „Sie müssen die Entwicklung neuer wirksamer Therapien, Impfstoffe und geeigneter Diagnostika vorantreiben, mit denen resistente Infektionen und insbesondere Tuberkulose bekämpft werden können. Wichtig ist dabei, dass diese neuen Produkte, die mit öffentlichen Forschungsgeldern entwickelt werden, für alle Menschen zugänglich und bezahlbar sind. Dringend benötigte Forschung darf nicht davon abhängig sein, wieviel Geld sich damit verdienen lässt.“

Beim Gipfel wird es auch um die Reaktionsfähigkeit auf Gesundheitskrisen wie Ebola gehen. Hierbei müssen die G20 das Wohl der betroffenen Menschen ins Zentrum ihrer Bemühungen stellen. Dafür müssen sie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowohl finanziell als auch politisch stärken. Gesundheitskrisen dürfen nicht allein als potentielles Sicherheitsrisiko für reichere Länder betrachtet werden.

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Lena Langbein
Lena Langbein
- Media Relations