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Indien

Indien: Ärzte ohne Grenzen eröffnet Covid-19-Behandlungszentrum im Bundesstaat Bihar – medizinische Hilfe auch in Mumbai

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat am Freitag ein Behandlungszentrum für Covid-19-Patienten im Bundesstaat Bihar in Indien eröffnet. Das Behandlungszentrum mit 100 Betten wurde in einem Sportstadium in Patna, der Hauptstadt von Bihar, eingerichtet. Die 180 Mitarbeiter werden zunächst Patienten mit milden oder mittelschweren Symptomen behandeln. Mit der Ausbreitung der Pandemie und der erwarteten Knappheit an Beatmungskapazitäten in der Region wird aber damit gerechnet, dass das Zentrum bald verstärkt Patienten mit Sauerstoff versorgen oder Sterbende mit Palliativmedizin behandeln wird. Die Mitarbeiter werden auch Gesundheitsaufklärung und psychologische Hilfe leisten und die Patienten mit allen notwendigen Medikamenten versorgen.

Indien ist einer der Hotspots der Covid-19-Pandemie. Mit mehr als 380.000 Infizierten haben nur die USA, Brasilien und Russland mehr Covid-19-Fälle registriert. Mehr als 12.000 Inder sind nach einer Infektion verstorben. Mit der Lockerung der seit März gültigen Bewegungseinschränkungen wird mit einer weiteren Ausbreitung des Virus gerechnet. Bihar ist einer der ärmsten und bevölkerungsreichsten Bundesstaaten Indiens mit etwa 100 Millionen Einwohnern und der Herkunftsstaat von mehr als einer Million Wanderarbeitern, die zu Beginn des Lockdowns Neu-Delhi und andere Metropolen verlassen mussten und nach Hause zurückkehrten. Bihar verfügt nur über ein schwaches Gesundheitssystem mit wenigen Intensivbetten und insbesondere wenigen Beatmungsgeräten.

In der Millionenmetropole Mumbai, einem der Hotspots im Bundesstaat Maharaschtra, betreibt Ärzte ohne Grenzen zusammen mit den Behörden ein weiteres Covid-19-Gesundheitszentrum, unterstützt das Gesundheitsministerium bei der Hilfe für Fieberkliniken, die Patienten mit Verdacht auf eine Infektion testen und untersuchen, klärt über die Krankheit auf und hat Gesichtsmasken und Seife verteilt. Zudem hat die Organisation eine ständig besetzte Telefonhotline zur Beratung auf Hindi und Englisch eingerichtet. Die Projekte für Tuberkulose-, HIV- und Kala-Azar-Patienten in mehreren Teilen des Landes werden fortgeführt.

Weitere Informationen auf Englisch finden Sie hier.

Für weitere Auskünfte sprechen Sie uns an

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Stefan Dold
- Media Relations