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Kenia

Ärzte ohne Grenzen begrüßt Entscheidung des Obersten Gerichts gegen die Schließung des Flüchtlingslagers Dadaab

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen begrüßt das Urteil des Obersten Gerichts in Kenia, das die Schließung des Flüchtlingslagers Dadaab für illegal erklärt und die Abteilung für Flüchtlingsangelegenheiten wieder einsetzt.

Das ist eine positive Entwicklung für hunderttausende Flüchtlinge, deren Schicksal sich seit letztem Jahr in der Schwebe befand. Die kenianische Regierung hatte im Mai 2016 angekündigt, die Flüchtlinge, die überwiegend vor dem Bürgerkrieg in Somalia geflohen sind, nach Somalia zurückbringen und das Lager schließen zu wollen. In Dadaab leben nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR noch etwa 260.000 Menschen.

Ärzte ohne Grenzen hat sich von Anfang an gegen einen solchen Plan ausgesprochen und fordert die Kenianische Regierung dazu auf, sich an das Urteil zu halten. Eine Rückkehr von Menschen nach Somalia darf ausschließlich auf freiwilliger Basis geschehen. Die kenianische Regierung und die internationale Gemeinschaft müssen auch andere Lösungen in Erwägung ziehen, wie eine Umsiedlung von Flüchtlingen in Drittstaaten, die Errichtung von kleineren Lagern oder die Integration von Flüchtlingen in Kenianische Gemeinschaften.

In einer Befragung durch Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen in Dadaab im vergangenen Jahr haben sich mehr als 80 Prozent der Flüchtlinge gegen eine freiwillige Rückkehr nach Somalia ausgesprochen, unter anderem aus Angst vor Gewalt und Zwangsrekrutierungen durch bewaffnete Gruppen und wegen der unzureichenden medizinischen Versorgung. Eine Pressemitteilung von Ärzte ohne Grenzen vom Oktober 2016 zu der Befragung und der angekündigten Schließung von Dadaab finden Sie hier.

Ärzte ohne Grenzen ist seit 1992 in Dadaab tätig und bietet derzeit im Lager Dagahaley die einzige medizinische Versorgung an. Die Organisation betreibt dort ein Krankenhaus mit 100 Betten und zwei Gesundheitsposten. Unsere Teams bieten ambulante Konsultationen, psychologische Hilfe, chirurgische Eingriffe, Schwangerenvorsorge sowie HIV- und TB-Behandlungen an.

Für weitere Auskünfte sprechen Sie uns an

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Stefan Dold
- Media Relations