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Ärzte ohne Grenzen kritisiert US-Einreiseverbot für Flüchtlinge

New York/Berlin, 30. Januar 2017. Ärzte ohne Grenzen kritisiert das von US-Präsident Donald Trump verhängte Einreiseverbot für Flüchtlinge scharf. Der Erlass sei ein unmenschlicher Akt gegenüber Schutzsuchenden aus Kriegsgebieten, so die internationale Hilfsorganisation. Sie fordert dessen Aufhebung.   „Unsere Teams sehen täglich Menschen, die verzweifelt Schutz suchen und dabei vor geschlossenen Grenzen stehen“, sagt Jason Cone, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen in den USA. „Selbst die Flucht aus Kriegsgebieten wird ihnen oft verwehrt. Die Entscheidung, Schutzsuchenden, die ohnehin bereits seit Jahren streng überprüft werden, die Einreise nun gänzlich zu verweigern, ist ein Angriff auf den Grundsatz, dass sich Menschen in Lebensgefahr in Sicherheit bringen können müssen.“   Fast fünf Millionen Syrer und Syrerinnen sind in Nachbarländer wie Jordanien und den Libanon geflüchtet. In beiden Ländern leben deutlich weniger Menschen, als in vielen US-amerikanischen Bundesstaaten. Trotzdem haben die USA bisher weniger als 20.000 syrische Flüchtlinge aufgenommen. Viele Menschen sind nach wie vor innerhalb Syriens gefangen. Allein Zehntausende sind in der Wüste an der mittlerweile geschlossenen Grenze zu Jordanien gestrandet.    Trumps Verfügung bedeutet, dass diese Menschen in Kriegsgebieten gefangen bleiben und ihr Leben damit in direkter Gefahr ist. Die Teams von Ärzte ohne Grenzen sind Zeugen der extremen Bedingungen, denen Flüchtende und Vertriebene täglich ausgesetzt sind. In Konfliktzonen wie in Syrien, Irak, Afghanistan, Jemen, dem Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo leidet die Zivilbevölkerung unter direkten Angriffen und fehlender Hilfe sowie einer Politik, die ihnen eine Flucht unmöglich macht.     „Es handelt sich um Mütter, Väter und Kinder, die sich wünschen, was wir uns alle wünschen: einen sicheren Ort, um ein Leben ohne Krieg und Verfolgung zu leben“, so Cone. „Sie sind auf der Flucht, weil sie keine andere Wahl haben. Wir fordern die US-amerikanische Regierung auf, das Einreiseverbot für Menschen aus bestimmten Ländern aufzuheben und wieder Flüchtende aus Kriegsgebieten aufzunehmen.“   Über 65 Millionen Menschen sind laut dem Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge derzeit weltweit auf der Flucht. Ärzte ohne Grenzen arbeitet in mehr als 60 Ländern und leistet medizinische Nothilfe für Betroffene von bewaffneten Konflikten, Epidemien oder Naturkatastrophen sowie für Menschen auf der Flucht.  

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Svenja Kühnel
Svenja Kühnel
- Media Relations