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Sinnvoller als Pokémon Go: Mit neuer App kann jeder Ärzte ohne Grenzen bei Kartierung abgelegener Gebiete unterstützen

Mit MapSwipe haben wir eine einzigartige App vorgestellt, mit der Menschen auf der ganzen Welt Dörfer und Siedlungen in abgelegenen Gebieten, die von Naturkatastrophen, Krankheiten oder Konflikten betroffen sind, einzeichnen und auf diese Weise die medizinische Nothilfe unterstützen können. Schätzungen zufolge sind die Häuser hunderter Millionen von Menschen in den am stärksten gefährdeten Regionen der Welt noch nicht kartographisch erfasst.

Mit der App „MapSwipe“ können Nutzer einen für Krisen anfälligen Teil der Welt auswählen, in dem sie helfen möchten: zum Beispiel Dörfer in der Demokratischen Republik Kongo, in denen es zu einem Cholera-Ausbruch kommen könnte. Sie „wischen“ sich dann durch Satellitenbilder der Region und tippen auf den Bildschirm, wenn sie Siedlungen, Häuser, Straßen und Flüsse etc. sehen. Die Information wird anschließend an ein Team von Kartographen übermittelt, das darauf aufbauend detaillierte Landkarten erstellt. Derzeit müssen diese Experten noch Tage selbst damit verbringen, sich auf der Suche nach bewohnten Gebieten durch Tausende von Bildern mit Wald oder Buschland zu scrollen.

Mit der App direkt helfen

Es ist für Hilfsorganisationen oft unmöglich, genau zu wissen, wo und wie viele Menschen in am stärksten gefährdeten Regionen der Welt von einer Krise betroffen sind. Das macht es extrem schwierig, Impfkampagnen zu planen, zu verstehen, wie Krankheiten sich verbreiten und lebensrettende Hilfe zu leisten.

Ab sofort können Menschen, die Ärzte ohne Grenzen unterstützen wollen, direkt zu den medizinischen Aktivitäten der Hilfsorganisation beitragen, indem sie helfen, den Aufenthaltsort von Menschen in Not schneller zu finden. So können sich die Kartographen – und damit letztlich die medizinischen Fachleute vor Ort direkt an die Arbeit machen. „MapSwipe“ wurde gemeinsam mit dem Projekt „Missing Maps“ von Ärzte ohne Grenzen entwickelt.

Potenzial zum Süchtig-machen

Pete Masters, der Leiter des Projektes „Missing Maps“, freut sich: "Wir sind stolz auf unsere App. Wir sind überzeugt davon, dass es Personen, die ein Smartphone oder Tablet haben, ermöglicht, medizinische Fachkräfte bei ihrer lebensrettenden Hilfe zu unterstützen. Dabei werden sie genauso viel Spaß haben wie mit einer Dating-App und genauso süchtig werden. Wir glauben nicht, dass jemand schon einmal so etwas entwickelt hat.“
„MapSwipe“ steht kostenlos für alle Interessierte mit Android oder Apple-Smartphone in App Store und Play Store zum Download zur Verfügung. Einige der ersten Krisengebiete, für die Landkarten erstellt werden, sind der Bundesstaat Jonglei im Südsudan und die Grenzregion von Sierra Leone, Guinea und Liberia. All diese Gebiete sind von internen Konflikten, Krieg oder Seuchen betroffen – und Heimat tausender Menschen, die lebensrettende medizinische Hilfe brauchen.

In nur fünf Minuten ein Dorf im Südsudan finden

"Es dauert nur fünf Minuten, um rund 40 Bilder zu überprüfen. Wenn Sie also zum Beispiel auf einen Bus warten, bitten wir Sie, einen Teil Ihrer Zeit zu spenden“, so Masters. „Die App funktioniert sogar offline und ist also auch perfekt am Arbeitsweg nutzbar. Verbringen Sie ein paar Minuten damit, ein Dorf im Südsudan zu finden, statt ein Spiel auf Ihrem Handy zu spielen – oder nach Ihrem nächsten Date zu suchen.“ Die mit dieser App entwickelten Landkarten werden für alle verfügbar sein, wodurch zum einen humanitäre Organisationen davon profitieren, aber zum anderen auch die lokale Bevölkerung, die dadurch Wissen von grundlegender Bedeutung erlangt. Wissen, das in anderen Teilen der Welt selbstverständlich ist.

Weitere Informationen und Download: mapswipe.org

Informationen zum „Missing Maps“-Projekt: www.missingmaps.org

Für weitere Auskünfte sprechen Sie uns an

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Stefan Dold
- Media Relations