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Auszeichnung für Engagement gegen vernachlässigte Krankheiten: Memento Preis 2016 für Prof. Dr. Klaus Brehm und Martin Mehringer

Den Memento Forschungspreis erhalten in diesem Jahr Prof. Dr. Klaus Brehm von der Universität Würzburg und sein Team für die Entschlüsselung der Genome des Fuchsbandwurms. Der Memento Journalistenpreis geht an Martin Mehringer für seinen Artikel „Heilung an Bord“.

„Die bahnbrechende Beschreibung des Genoms und der globalen Genexpression des Fuchsbandwurms bilden die entscheidende Grundlage für die Entwicklung von Medikamenten gegen Bandwurmerkrankungen“, sagt Prof. Stefan Kaufmann, Jury-Vorsitzender und Direktor des Arbeitsbereiches Immunologie am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie. „Nach wie vor wissen wir viel zu wenig über die Eigenschaften der Erreger und die Entstehung vernachlässigter und armutsassoziierter Krankheiten. Dabei ist dieses Wissen entscheidend für die Entwicklung von dringend benötigten Medikamenten, Impfstoffen und Diagnostika gegen diese Krankheiten, an denen Millionen Menschen weltweit leiden.“

„Wir können es uns nicht mehr länger leisten, die Grundbedürfnisse eines Drittels der Menschheit zu ignorieren“, sagt Prof. Klaus Brehm. „Das betrifft auch die Infektionskrankheiten dieser Menschen. Um wirksame Medikamente gegen vernachlässigte Krankheiten zu entwickeln, brauchen wir solide Grundlagenforschung an den Krankheitserregern. Dafür wird in den Industrienationen zu wenig getan. Wir investieren hierzulande weniger in die Bekämpfung tödlicher, vernachlässigter Krankheiten als in die Entwicklung neuer Anti-Faltencremes. Ich sehe da ein gewisses Missverhältnis.“

Der Memento Journalistenpreis geht an Martin Mehringer für seinen Artikel „Heilung an Bord“, der am 1. Februar 2015 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienen ist. „Die Reportage, direkt vom Hospitalschiff „Africa Mercy“, vor Madagaskar vor Anker, beschreibt die Geschichte vernachlässigter Patienten in einem strukturschwachen Gesundheitssystem. Mehringer setzt die Biographien früherer Topmanager, die heute für „Mercy Ships“ arbeiten, dagegen. Ein spannender Gegenschnitt, der zeigt: Engagement für die Vernachlässigten bewegt etwas – im Kleinen und im Großen. Wir wollen noch viel mehr solcher Geschichten“, erklärt die Jury unter Vorsitz von Nicola Kuhrt.

Die Memento-Bündnispartner begrüßen, dass vernachlässigte Krankheiten und globale Gesundheitskrisen im Jahr 2015 auf der Agenda der deutschen G7-Präsidentschaft standen. Doch klare Zusagen in Hinsicht auf Behandlungsprogramme und Forschungsförderung sind nötig, um vernachlässigte Krankheiten effektiv bekämpfen zu können. Ziel der Initiatoren des Memento Preises ist es, auf die Dringlichkeit des Themas hinzuweisen.

Der Memento Preis wird in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben. Ausgelobt von Ärzte ohne Grenzen, Brot für die Welt, der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe und der BUKO Pharma-Kampagne zeichnet der Preis Menschen aus, die sich in bemerkenswerter Weise für die Gesundheit vernachlässigter Patienten einsetzen (Memento Forschungspreis) oder dazu beitragen, das Thema einer breiten Öffentlichkeit ins Bewusstsein zu rufen (Memento Journalistenpreis). Millionen Menschen weltweit leiden an Krankheiten wie zum Beispiel der Schlafkrankheit, Chagas oder Tuberkulose, für die es keine hinreichenden Behandlungsmöglichkeiten gibt und in deren Erforschung kaum investiert wird.

Der Memento Forschungspreis ist mit 5.000 Euro dotiert, das Preisgeld wird von Brot für die Welt bereitgestellt. Der Memento Journalistenpreis ist mit 2.500 Euro dotiert, die von der Ärzte ohne Grenzen-Stiftung bereitgestellt werden.

Die Preisverleihung findet am 24. Februar 2016 ab 19 Uhr in der Hörsaalruine der Charité in Berlin statt.

Fotos, Redemanuskripte und weitere Informationen stellen wir auf Anfrage gern bereit. Die Preisträger sowie Vertreter der beteiligten Organisationen stehen gern für Interviews zur Verfügung.

Ansprechpartnerin und Vermittlung von Interviews:

Lena Langbein, 0151-581 47 57 8, [email protected]

Für weitere Auskünfte sprechen Sie uns an

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Stefan Dold
- Media Relations