Aquarius auf Malta eingetroffen
Die Aquarius ist in den Hafen der maltesischen Hauptstadt Valletta eingelaufen. Ärzte ohne Grenzen ist erleichtert, dass ein sicherer Ort für 141 schutzbedürftige Menschen gefunden wurde, die am Freitag auf dem Mittelmeer gerettet wurden. Wir begrüßen die Nachricht, dass Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Portugal und Spanien ebenfalls die Verantwortung für eine koordinierte europäische Antwort übernehmen.
Die Aquarius, die gemeinsam von SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen betrieben wird, hatte am Freitag 141 Menschen in zwei Booten aus Seenot gerettet. Mehr als zwei Drittel stammen aus Somalia und Eritrea. Unter den Geretteten sind zwei schwangere Frauen und 73 Minderjährige, davon 67 unbegleitet. Viele sind mangelernährt und haben Verletzungen. Zahlreiche berichten, dass sie in Libyen unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten wurden.
Seit der Rettung am Freitag ist es unsere Priorität, das Wohlergehen der aus Seenot Geretteten zu gewährleisten und sie gemäß internationalem See- und Völkerrecht unverzüglich an einem sicheren Ort von Bord gehen zu lassen. Nur so kann die Aquarius weiterhin dringend benötigte humanitäre Hilfe für die Menschen leisten, die im zentralen Mittelmeerraum noch in Not sind. Valletta ist einer der nächstgelegenen sicheren Häfen. Dort anzulegen erspart den geretteten Menschen, noch länger auf der Aquarius ausharren zu müssen.
Nach wie vor sind allerdings dauerhafte tragfähige Lösungen zur Bewältigung der humanitären Krise im zentralen Mittelmeer dringend erforderlich. Dies liegt in der Verantwortung der gesamten EU, und wir erwarten zukünftig weitere konkrete Beispiele europäischer Führung und Solidarität in dieser Frage. Wir sind nach wie vor sehr besorgt über die derzeitige Lage im zentralen Mittelmeer und die Zukunft der humanitären Hilfe auf See.