Video: Mit Claudia Ramírez im Krankenwagen auf Tour
Eine Frau, die den Rettungswagen steuert, ist in El Salvador eine Seltenheit. In Soyapango, einer Stadt in der Nähe der Hauptstadt San Salvador, betreiben wir einen Rettungsdienst in Zusammenarbeit mit einer lokalen NGO. Eine unserer Fahrerinnen ist die ausgebildete Krankenpflegerin Claudia Ramírez. Die kombinierte Rolle von Krankenpflegerin und Fahrerin ist eine echte Innovation - und bringt eine hohe Verantwortung mit sich.
In den letzten Jahren sind ganze Bezirke innerhalb der Stadt, die insgesamt rund 250.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählt, zu Bastionen von kriminellen Banden und Gewalt geworden. Dadurch sind zahlreiche Gebiete auch für Sanitätsdienste nicht oder nur schwer zugänglich und werden als „rote Zonen“ definiert. In Soyapango betreiben wir zwei Krankenwagen, mit denen wir Menschen, die in sogenannten „roten Zonen“ leben, in Gesundheitszentren und Krankenhäuser transportieren können. Einen von ihnen fährt Claudia Ramírez. Im Video erzählt sie von ihrem Berufsalltag und ihrer Motivation, für uns auf dieser spannenden und herausfordernden Position zu arbeiten.
Seit 2018 leistet Ärzte ohne Grenzen mit festen Teams Hilfe in El Salvador, einem Land mit einer sehr hohen Kriminalitäts- und Gewaltrate. Obwohl es sich nicht um eine aktive Konfliktzone handelt, hat die Gewalt zwischen kriminellen Banden und Sicherheitskräften beträchtliche Auswirkungen auf den Zugang der Bevölkerung zu medizinischer Versorgung. Durch psychosoziale Hilfe und mit mobilen Kliniken wollen wir die Menschen erreichen, die am meisten unter der Gewalt leiden.