Hepatitis-E-Ausbruch in der Region Diffa ist Folge schlechter Lebensbedingungen für Flüchtlinge und Vertriebene
Die Behörden in Niger haben in der vergangenen Woche offiziell einen Hepatitis-E-Ausbruch* in der Region Diffa erklärt. Seit Dezember 2016 wurden in der Region 135 Fälle der Infektion registriert. 25 Schwangere sind dort seitdem an Hepatitis E gestorben. Der Ausbruch ist eine Folge der schlechten Lebensbedingungen, unter denen die Flüchtlinge und Vertriebenen in der Region leben müssen. Die Menschen haben nicht ausreichend sauberes Wasser, und die Qualität der sanitären Anlagen ist schlecht.
Rund 240.000 Menschen sind vor Kämpfen zwischen Militär und Boko Haram in die Region Diffa geflohen. Ärzte ohne Grenzen ruft die Behörden sowie alle in der Region präsenten humanitären Organisationen dazu auf, ihre Aktivitäten auszuweiten und vor allem für eine angemessene Versorgung mit sauberem Wasser und sanitären Anlagen zu sorgen. Teams von Ärzte ohne Grenzen sind in den Orten Kitchendi, Garin Wazan und Toumour im Einsatz, wo insgesamt rund 135.000 Menschen leben. Sie verteilen unter anderem Chlortabletten zur Wasseraufbereitung, Seife und neue Kanister an rund 16.800 Familien.
* Wenn jemand an der Viruserkrankung Hepatitis E erkrankt, können zwar die Symptome behandelt werden, ein wirksames Medikament gibt es aber nicht. Hepatitis E kann zum Tod führen und ist vor allem für Schwangere sehr gefährlich.