Saudi-Arabien muss Flüge nach Sanaa genehmigen
Justin Armstrong, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen im Jemen fordert besseren Zugang zu den Menschen im Jemen, die dringend medizinische und humanitäre Hilfe brauchen.
Normal
0
21
false
false
false
DE
X-NONE
X-NONE
MicrosoftInternetExplorer4
„Seit zwölf Tagen erhält Ärzte ohne Grenzen von der von Saudi-Arabien geführten Koalition keine Genehmigung mehr, von Dschibuti nach Sanaa zu fliegen. Dies hindert die Organisation maßgeblich daran, den Menschen im Jemen die lebenswichtige medizinische und humanitäre Hilfe zukommen zu lassen, die diese so dringend benötigen.
Am 15. November wurde wenigstens der einmal wöchentlich stattfindende Hin- und Rückflug von Dschibuti nach Aden genehmigt. Dies war ein willkommener Schritt, der uns hilft, unsere Projekte in Aden, Tais und nahegelegenen Provinzen weiterzuführen. Flüge nach Aden reichen jedoch bei Weiten nicht aus, um das ganze Land mit humanitärer Hilfe zu versorgen. Denn die Sicherheitslage in Aden ist prekär, und geografisch ist der Flughafen von einigen der am dringendsten auf Hilfe angewiesenen Regionen zu weit entfernt.
Am stärksten von Blockade betroffen: Sanaa und einige Regionen im Norden
Die anhaltende Blockade der anderen Flughäfen und Häfen des Jemen erhöht den Druck auf die Menschen im Land täglich, während die Mehrheit der Bevölkerung ohnehin schon massiv unter den steigenden Preisen für Nahrung, Wasser und Treibstoff sowie dem schwierigen Zugang zu Gesundheitsversorgung leidet.
Ärzte ohne Grenzen fordert nach wie vor, dass Flüge nach Sanaa genehmigt werden. Sanaa sowie einige Regionen im Norden des Jemen gehören zu den am stärksten von der Blockade betroffenen Landesteilen. Für die medizinische und humanitäre Hilfe von Ärzte ohne Grenzen und anderen Organisationen, die die Menschen im Jemen unterstützen, sind Flüge nach Sanaa unbedingt notwendig.“
Ärzte ohne Grenzen leistet derzeit medizinische Hilfe in 13 Krankenhäusern und Gesundheitszentren im Jemen und unterstützt mehr als 18 weitere Kliniken und Gesundheitszentren in elf Gouvernements im Jemen: Tais, Aden, Al-Dhale, Saada, Amran, Hadscha, Ibb, Sanaa, Hodeida, Abjan, Lahdsch. Mit fast 1.600 Mitarbeitern, darunter 82 internationalen Mitarbeitern, und finanzieller Unterstützung für mehr als 1.100 Beschäftigte des jemenitischen Gesundheitswesens ist das Hilfsprogramm von Ärzte ohne Grenzen im Jemen eines der größten weltweit.