Memento Preis 2016 feierlich verliehen
Zum dritten Mal hat Ärzte ohne Grenzen zusammen mit Brot für die Welt, der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe und der BUKO Pharma-Kampagne am 24. Februar den Memento Preis für vernachlässigte Krankheiten verliehen. Mit dem Preis werden Menschen geehrt, die sich in bemerkenswerter Weise für die Gesundheit vernachlässigter Patienten einsetzen (Memento Forschungspreis) oder dazu beitragen, das Thema einer breiten Öffentlichkeit ins Bewusstsein zu rufen (Memento Journalistenpreis).
Der Memento Forschungspreis ging dieses Jahr an Prof. Dr. Klaus Brehm und sein Team vom Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg. Die Jury unter Vorsitz von Prof. Stefan Kaufmann vom Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie würdigt damit den herausragenden Beitrag, den die Forschungsergebnisse Brehms für die Entwicklung einer wirksamen Therapie gegen Bandwurm-Infektionen leisten. Brehm und seinem Team ist es gelungen, das Genom des Fuchsbandwurms zu entschlüsseln. In Deutschland infizieren sich rund 50 Menschen pro Jahr mit dem Fuchsbandwurm, in Teilen Asiens sind bis zu 15 Prozent der Bevölkerung betroffen. Viel verbreiteter ist der Hundebandwurm, mit dem in ärmeren Ländern Millionen Menschen infiziert sind. Unbehandelt enden Bandwurm-Infektionen meist tödlich. Eine wirksame Therapie gibt es bislang nicht. Der Memento Forschungspreis ist mit 5.000 Euro dotiert, das Preisgeld wird von Brot für die Welt zur Verfügung gestellt.
Martin Mehringer erhält den Memento Journalistenpreis 2016
Der Memento Journalistenpreis wurde dieses Jahr zum zweiten Mal vergeben und ging an den Journalisten Martin Mehringer, Chefreporter der Lebensmittel Zeitung, für seinen Artikel „Heilung an Bord“, erschienen am 1. Februar 2015 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. „Die Reportage, direkt vom Hospitalschiff „Africa Mercy“, vor Madagaskar vor Anker, beschreibt die Geschichte vernachlässigter Patienten in einem strukturschwachen Gesundheitssystem. Mehringer setzt die Biographien früherer Topmanager dagegen, die heute für „Mercy Ships“ arbeiten. Ein spannender Gegenschnitt, der zeigt: Engagement für die Vernachlässigten bewegt etwas – im Kleinen und im Großen. Wir wollen noch viel mehr solcher Geschichten“, erklärt die Jury unter Vorsitz von Nicola Kuhrt. Der Journalistenpreis ist mit 2.500 Euro dotiert und wird von der Ärzte ohne Grenzen-Stiftung getragen.
In den Jahren 2014 und 2015 zeichnete eine Jury aus Vertretern der beteiligten Organisationen zudem noch eine Person des öffentlichen Lebens mit dem Memento Preis in der Kategorie „Politischer Wille“ aus. Da politische Prozesse langfristig zu Erfolgen führen, entschied sich die Jury, ab diesem Jahr den Politikpreis alle zwei Jahre zu vergeben.
Ärzte ohne Grenzen, die BUKO Pharma-Kampagne und die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe haben den Memento Preis ins Leben gerufen, um auf den Handlungsbedarf im Bereich der vernachlässigten Krankheiten öffentlich aufmerksam zu machen. Zu diesen Krankheiten zählen die 17 von der WHO gelisteten vernachlässigten Tropenkrankheiten (neglected tropical diseases, kurz: NTD), aber auch Krankheiten wie Tuberkulose, Malaria und bestimmte Aspekte von HIV/Aids, zum Beispiel HIV bei Kindern. In die Erforschung dieser Krankheiten wird kaum investiert, weil die betroffenen Menschen oft nicht genug Kaufkraft besitzen, um sich teure Behandlungen zu leisten und vernachlässigte Krankheiten darum keinen lukrativen Absatzmarkt darstellen.
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