Mitarbeiter*innen erleben Patient*innen
Ich habe das Gefühl, dass unsere Patient*innen uns genauso viel bringen wie wir ihnen: Es ist ein Austausch, eine Möglichkeit, mehr zu sehen und dem Einzelnen zu helfen, mit der Zeit zu wachsen.
Ermione Raelle Miamekongo, Klinische Psychologin
Die spezialisierte Klinik im hohen Norden von Kamerun ist die wichtigste Anlaufstelle in der Region für komplexe chirurgische Notfälle: 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.
Die medizinischen Teams im Krankenhaus in Maroua haben ganz vielfältige Aufgaben zu bewältigen: von chirurgischer Notfallversorgung für Menschen, die im anhaltenden Konflikt verletzt wurden, über langfristige rehabilitative Versorgung der Folgen von Verkehrsunfällen bis hin zu begleitender psychologischer Unterstützung.
In den unterschiedlichen Abteilungen werden unsere tapferen Patient*innen dabei unterstützt, wieder gesund zu werden. Für beide Seiten ist es oftmals ein langer und intensiver Weg. In unserer Fotostory geben Mitarbeiter*innen und Patient*innen Einblicke in dieses Miteinander.
Nach fünf Jahren der Zusammenarbeit ziehen wir uns nun zurück und übergeben unseren Teil an die Kolleg*innen der lokalen Gesundheitsbehörde.
Neben der allgemeinmedizinischen Versorgung haben wir auch ein Programm zur psychosozialen Unterstützung. Für unsere Patient*innen ist das eine sehr wichtiges Angebot.
Raëlle ergänzt: “Wir betreuen Menschen mit Angststörungen bis hin zu psychotischen oder psychiatrischen Symptomen und Substanzmissbrauch. Wir behandeln auch Menschen, die einen Selbstmordversuch unternommen haben."
Zuerst hatte er Schwierigkeiten mit dem Blutkreislauf und Schmerzen im Bein. Danach fing sein Gewebe an abzusterben und es bildeten sich sogenannte “Gangräne”. Leider blieb letztendlich nur die Amputation. "Es hat drei Tage gedauert, bis ich mich entschieden habe, diesen Schritt zu gehen. Heute kann ich im Sitzen trotzdem fast all das tun, was ich früher im Stehen getan habe.” Abdou Goni ist Koranlehrer und dankt Gott dafür, dass er den Eingriff überlebt hat.
Unsere Teams haben über 14.000 chirurgische Eingriffe vorgenommen und dabei unterschiedlichste Notfälle sowie Unfallopfer versorgt. Zu den schwerwiegenden Wunden zählen z.B.: Verbrennungen, mehrfache Brüche oder innere Verletzungen.
Er war auf der Suche nach Arbeit, um seine Schulgebühren bezahlen zu können. Dabei hatte er einen Unfall und erlitt starke Verbrennungen. Die nächsten zwei Jahre verbrachte er damit, seine Verbrennungen im Krankenhaus in Maroua behandeln zu lassen. Auch heute ist er trotz seiner Narben weiterhin fest dazu entschlossen, sein wichtiges Ziel zu erreichen: eine gute schulische Bildung.