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Einwohner von Leer suchen bei Ärzte ohne Grenzen Schutz vor Gewalt

Die Einwohner von Leer im Südsudan leben nach wie vor in Angst vor Vergewaltigungen, Plünderungen und Gewalt, nachdem sich im März mindestens vier gewaltsame Übergriffe in der Stadt ereignet haben. Während des jüngsten Zwischenfalls flohen 27 Menschen – die meisten von ihnen Frauen und Kinder – auf das Gelände von Ärzte ohne Grenzen, während ihre Häuser von bewaffneten Männern geplündert wurden.

„ Am Abend des 14. März hörten die Teams von Ärzte ohne Grenzen  Schreie aus der Stadt. Dann sahen sie Menschen, die in unsere Richtung und um ihr Leben rannten. Sie suchten Schutz bei Ärzte ohne Grenzen, weil sie sonst niemanden haben, an den sie sich wenden können“, sagt Jens Pagotto, Nothilfe-Koordinator von Ärzte ohne Grenzen in Leer.

Die Lage der Menschen in Leer bleibt verzweifelt

Bei weiteren bewaffneten Übergriffen Anfang März sind in Leer mindestens zwei Frauen vergewaltigt worden,  ein Mensch wurde getötet und ein weiterer wurde mit Schussverletzungen in die Klinik von Ärzte ohne Grenzen gebracht. „Die Lage der Menschen in Leer bleibt verzweifelt, während die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung – bewaffnete Raubüberfälle, brutale Angriffe und sexuelle Gewalt  gegen Frauen – weiter zunimmt", sagt Jens Pagotto, Nothilfe-Koordinator von Ärzte ohne Grenzen in Leer.

Ärzte ohne Grenzen fordert die Behörden dazu auf, den Schutz der Zivilbevölkerung in Leer und anderen vom Konflikt betroffenen Gebieten Südsudans zu gewährleisten.

Ärzte ohne Grenzen leistet in Leer seit 25 Jahren humanitäre und medizinische Hilfe. Im Januar und Februar 2016 hat Ärzte ohne Grenzen fast 13.000 Patienten in Leer und Thonyor behandelt, davon 73 Opfer von Gewalt.