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Medizinische Hilfe für die Menschen am Tschadsee - Fotoreportage

Millionen von Menschen wurden in der Region Tschadsee durch Kämpfe zwischen der Gruppe Boko Haram und Regierungstruppen vertrieben. Allein in der östlichen Region des Sees im Tschad leben mehr als 117.000 Vertriebene und fast 7.000 Flüchtlinge aus Nigeria. Ihre Situation ist äußerst prekär. Es fehlt an Nahrungsmitteln und sauberem Wasser, die gesundheitlichen Verhältnisse sind schwierig. So leiden viele Menschen unter Mangelernährung. Wir haben daher unsere Unterstützung in der Region ausgeweitet und seit Juni 2016 mobile Kliniken in sechs neuen Orten an der Grenze zu Niger eingerichtet.

 

Tschad Tschadsee Flüchtlinge Hilfe
Der Tschadsee liegt am südlichen Ende der Sahara und grenzt an vier Länder: Niger, Tschad, Nigeria und Kamerun. In der Region rund um den Tschadsee herrschen schwierige Lebensbedingungen: Der Boden ist unfruchtbar, es gibt kaum Regen, aber große Hitze.
© Sara Creta/MSF
Tschad Tschadsee Flüchtlinge Hilfe
Seit 2015 fliehen tausende Menschen vor Boko Haram in die Gegend. Ein Mann erzählt: „Boko Haram griff uns in der Nacht an und wir flohen. Sie töten ohne Gnade. Sie töten Menschen wie Tiere. Hier ist es sehr schwer, aber man hat uns gut aufgenommen.“
© Sara Creta/MSF
Tschad Tschadsee Flüchtlinge Hilfe
Eine unserer mobilen Kliniken liegt im Vertriebenenlager Tataveron am Tschadsee. Es liegt isoliert in der Wüste. Viele der Menschen kommen von den Inseln des Tschadsees und haben sich früher durch Fischerei oder Viehzucht ernährt. Das geht jetzt nicht mehr.
© Sara Creta/MSF
Tschad Tschadsee Flüchtlinge Hilfe
Aisha erzählt: “Boko Haram hat unser Dorf angegriffen. Auf der Flucht habe ich mein drei Monate altes Kind auf dem Rücken getragen. Wir liefen drei Tage lang, bevor wir hier ankamen. Wir sind mitten in der Wüste und haben keine Möglichkeit, Nahrungsmittel anzubauen.“
© Sara Creta/MSF
Tschad Tschadsee Flüchtlinge Hilfe
Die eine Woche alte Kinna Adam wird von unserem Team im Vertriebenenlager Tataveron geimpft. Im Tschad stirbt eins von zehn Kindern noch vor dem fünften Lebensjahr. Einer der Hauptgründe für die hohe Kindersterblichkeit ist Mangelernährung.
© Sara Creta/MSF
Tschad Tschadsee Flüchtlinge Hilfe
Geburtshelferin Maimouna untersucht ein Neugeborenes. Im Tschad ist nur bei jeder vierten Geburt eine Geburtshelferin anwesend. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat der Tschad eine der höchsten Geburtensterblichkeitsraten der Welt.
© Sara Creta/MSF
Tschad Tschadsee Flüchtlinge Hilfe
Das Foto zeigt die 24-jährige Hawa Baguani. Auch sie musste fliehen und lebt jetzt im Vertriebenenlager Tataveron. Weil der Bedarf dort so groß ist, legen wir im Tschad einen Arbeitsschwerpunkt auf die Behandlung von Müttern und Kindern.
© Sara Creta/MSF
Tschad Tschadsee Flüchtlinge Hilfe
Die mobile Klinik in der Stadt Yakoua zum Beispiel ist besonders auf Mütter und Kinder spezialisiert. Zwischen Januar und Oktober 2016 hat unser Team dort fast 20.000 Konsultationen abgehalten. 5.637 davon waren für Kinder unter fünf Jahren.
© Sara Creta/MSF
Tschad Tschadsee Flüchtlinge Hilfe
Auch in Yakoua leben tausende Vertriebene. Wie in der ganzen Region gibt es dort nicht genug Wasser und Nahrungsmittel für die Menschen. In den Lagern bemühen wir uns, die Folgen von Mangelernährung zu bekämpfen und die Ausbreitung von Epidemien einzuschränken.
© Sara Creta/MSF
Tschad Tschadsee Flüchtlinge Hilfe
Im Vertriebenenlager Yarrom gibt es nur eine Wasserstelle. Viele der benutzten Kanister sind sehr alt und haben Löcher. Schmutziges Wasser ist dort einer der Hauptgründe für Krankheiten. Wir kümmern uns daher darum, mehr gereinigtes Trinkwasser bereitzustellen.
© Sara Creta/MSF