Haiti: Ärzte ohne Grenzen fliegt 100 Tonnen Hilfsgüter ein
Port-au-Prince/Brüssel, 23.08.2021 - Ärzte ohne Grenzen hat am Wochenende damit begonnen, Hilfsgüter nach Haiti zu fliegen. Die erste Lieferung von 100 Tonnen Material hat das Lager in Brüssel verlassen, ein weiterer Transport wird vorbereitet. Unterdessen erreichen zunehmend auch Verletzte aus entlegeneren Dörfern die Kliniken und suchen Hilfe. „Wir operieren täglich bis Mitternacht, um so viele Patienten wie möglich zu versorgen“, sagt Xavier Kernizan, haitianischer Chirurg für Ärzte ohne Grenzen in Jérémie. „Auch viele Ärzte aus der Hauptstadt oder anderen Städten sind auf eigene Faust in die Erdbebenregion gekommen, um zu helfen.“ Erfahren Sie hier mehr über unsere Arbeit im Erdbebengebiet und in anderen Teilen des Landes.
Das Frachtflugzeug ist mit medizinischem Material, Zelten und Ausrüstung zum Aufbau einer Wasser- und Sanitärversorgung für 30.000 Menschen auf dem Weg in die Krisenregion. Erste Lastwagen mit Trinkwasser sind bereits in Haiti im Einsatz.
Das im äußersten Südwesten des Landes gelegene Jérémie war über die zerstörte Straße für das Team von Ärzte ohne Grenzen nicht mehr erreichbar. Nur per Hubschrauber gelangten die Helfer*innen in die betroffene Stadt. „Ärzte und Pfleger vor Ort hatten bereits außergewöhnliche Arbeit geleistet mit den begrenzten Mitteln, die sie zur Verfügung hatten“, sagt der Chirurg. Doch die Unterstützung durch mehr Personal wurde dringend gebraucht. Per Helikopter werden nun auch Schwerverletzte zur Behandlung in die Hauptstadt gebracht.
Nach wie vor konnten die Teams nicht alle betroffenen Gebiete erreichen, vor allem in den Bergen ist der Zugang sehr schwierig. Insgesamt hat Ärzte ohne Grenzen rund 1.000 Mitarbeitende im Haiti im Einsatz.
Interviews mit Mitarbeitenden vor Ort (auf Englisch) und in Deutschland (auf Deutsch) sind möglich.
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