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Unsere Hilfe in Haiti

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Die aktuelle Situation in Haiti: Die Gewalt eskaliert

Die Situation in Haiti verschlechtert sich drastisch. Aufgrund der Gewalt sind laut den Vereinten Nationen mehr als 1 Million Menschen im Land auf der Flucht. Die Hauptstadt Port-au-Prince befindet sich zu 85% unter Kontrolle bewaffneter Gruppen und in vielen Vierteln besteht Lebensgefahr. Im Großraum von Port-au-Prince wurden seit dem 14. Februar mehr als 24.000 Menschen vertrieben, und diese Zahl steigt angesichts der anhaltenden Gewalt weiter an. Etwa 180.000 Menschen leben derzeit nach Schätzungen der Vereinten Nationen in mehr als 140 Vertriebenencamps. Der Zugang zu sauberem Wasser ist dort entweder extrem eingeschränkt oder nicht vorhanden.  

Unsere medizinischen Teams behandelten im Notfallzentrum in Turgeau doppelt so viele Patient*innen wie üblich. Darunter viele mit direkten Gewaltverletzungen. Die Aussetzung von US-Hilfen erschwert die Situation zusätzlich. 

Wir rufen alle Akteure dazu auf, unsere medizinischen Einrichtungen, unser Personal und unsere Patient*innen zu respektieren und sie nicht anzugreifen.   

Die humanitäre Hilfe in Haiti ist stark unterfinanziert. Ohne eine sofortige Reaktion wird sich die Situation zu einer humanitären Katastrophe ausweiten, da die unerbittliche Gewalt das Leiden der Bevölkerung noch verschlimmert.

-Christophe Garnier, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Haiti

So helfen wir

Seit 34 Jahren leisten wir in Haiti medizinische Nothilfe. 

  • Wir behandeln Patient*innen in von uns unterstützen Krankenhäusern. 
  • In Vertriebenencamps versorgen wir die Menschen, bauen Latrinen und kümmern uns um die Trinkwasserversorgung. 
  • Wir leisten psychosoziale und umfassende medizinische Hilfe für Überlebende sexualisierter Gewalt. 
  • Außerdem haben wir ein Angebot im Bereich der Mutter-Kind-Versorgung. 

 

Sexualisierte Gewalt in Port-au-Prince nimmt drastisch zu 

Wir bieten bereits seit 2015 u. a. im Pran Men'm-Gesundheitszentrum umfassende medizinische und psychologische Betreuung für Überlebende sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt an. Dort werden Patient*innen rund um die Uhr aufgenommen und kostenlos behandelt.

In den letzten Jahren hat sich das Ausmaß sexualisierter Gewalt im Großraum Port-au-Prince allerdings zugespitzt, sodass unsere Behandlungszahlen deutlich gestiegen sind: Im Jahr 2022 waren es 1.775 Überlebende sexualisierter Gewalt, die wir im Pran Men'm-Gesundheitszentrum sowie dem Krankenhaus in Carrefour versorgten. 2023 stieg die Zahl der Patient*innen auf 3.207 und im Jahr 2024 behandelten wir rund 4.463 Patient*innen in den oben genannten Einrichtungen sowie einem neuen Programm im Krankenhaus in Cité Soleil. Obwohl wir unsere Hilfsmaßnahmen ausgeweitet haben, zum Beispiel durch mobile Kliniken, werden in den am stärksten betroffenen Communities dringend weitere Dienste benötigt. 

Warum wir in Haiti helfen

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Zerstörte Straße, Müll und ausgebrannte Autos
Carrefour-Viertel am Stadtrand von Port-au-Prince
© Corentin Fohlen/Divergence

Seit der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse im Juli 2021 vor fast drei Jahren erlebt Haiti eine schwere politische, soziale und wirtschaftliche Krise. Die ohnehin schon instabile Lage hat sich noch weiter verschlechtert, nachdem am 28. Februar 2024 angekündigt wurde, dass die Wahlen bis August 2025 verschoben werden sollen. In Port-au-Prince bekämpfen sich Gangs, Polizei und Bürgerwehren auf den Straßen. Allein im Januar 2024 wurden laut UN mindestens 806 Menschen getötet, verletzt oder entführt.  

Durch den Konflikt ist die Infrastruktur in Port-au-Prince zusammengebrochen, mit fatalen Folgen für die Bevölkerung. Viele Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen, immer wieder kommt es zu sexualisierter Gewalt. In der Hauptstadt gibt es nur noch ein funktionierendes Krankenhaus und es gibt Engpässe bei der Versorgung mit sauberem Trinkwasser, was angesichts der ständigen Gefahr von Choleraausbrüchen in Port-au-Prince besonders besorgniserregend ist.  

Wir boten im Jahr 1991 erstmals Hilfe in Haiti an. 

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Patient*innen bei der Phyisiotherapie in unserem Unfallkrankenhaus in Port-au-Prince
Archivbild: Unser wiedereröffnetes Unfallkrankenhaus Tabarre in Port-au-Prince.
© Guillaume Binet/MYOP

Jetzt reinhören in unseren Podcast: Haiti - Humanitäre Hilfe inmitten von Bandengewalt

„Wer aus dem Haus geht, hat ein hohes Risiko, in eine Schießerei zu geraten”, sagt Tankred Stöbe. Er ist Notfallmediziner und berichtet in der 47. Folge der „Notaufnahme” von seinem Einsatz in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince. Mit den Co-Moderatoren Christian Conradi und Christian Katzer spricht er über die Herausforderungen der humanitären Nothilfe inmitten von Bandengewalt.

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Zuletzt aktualisiert: 11.12.2024