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Madagaskar

Ärzte ohne Grenzen unterstützt die Pestbekämpfung

Tamatave/Berlin, 19. Oktober 2017. Ärzte ohne Grenzen hat am Mittwoch einen Einsatz zur Bekämpfung der Lungenpest in der Stadt Tamatave an der Ostküste von Madagaskar gestartet. Die Teams unterstützen die Gesundheitsbehörden bei der Behandlung von Patienten in einer Spezialklinik und bei der Eindämmung des Ausbruchs. Landesweit wurden seit dem 1. Oktober mehr als 1.000 Pestkranke und 89 Tote registriert.

„Pest ist verständlicherweise eine angsteinflößende Krankheit. Eine schnelle Reaktion kann jedoch die Zahl der Todesfälle deutlich senken und den Ausbruch zu einem Ende bringen“, sagt Luca Fontana, der für Ärzte ohne Grenzen vor Ort im Einsatz ist. „Lungenpest ist behandelbar. Patienten können völlig geheilt werden, wenn sie umgehend behandelt werden. Gefährdete Menschen können prophylaktisch Medikamente einnehmen, um nicht zu erkranken. Ärzte ohne Grenzen hat daher die Arbeit mit ganz konkreten Maßnahmen in Tamatave begonnen, nachdem die Gesundheitsbehörden in Madagaskar um Unterstützung gebeten hatten.“

Die Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen unterstützen das Gesundheitspersonal Madagaskars dabei, Pestpatienten in Tamatave zu diagnostizieren, in die Spezialklinik zu bringen und dort zu behandeln. Sie helfen unter anderem bei der Koordinierung der Krankenwagen, die in der Stadt im Einsatz sind. Das Behandlungszentrum wurde Anfang der Woche außerhalb des Krankenhauses der Stadt von internationalen Organisationen aufgebaut, darunter auch Ärzte ohne Grenzen. Wasser- und Hygienespezialisten von Ärzte ohne Grenzen unterstützen Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen im Krankenhaus und in der Stadt, um die Ausbreitung der Pest einzudämmen.

In Tamatave, das auch unter dem Namen Toamasina bekannt ist, leben rund 300.000 Menschen. Die Stadt ist mit 261 registrierten Lungenpestpatienten ein Schwerpunkt des Ausbruchs. Zehn Menschen sind hier daran gestorben.

Bis zum 17. Oktober sind laut offiziellen Angaben landesweit 1.032 Pestkranke in Madagaskar registriert worden, davon leiden 695 Patienten an Lungenpest und 247 an Beulenpest, bei den übrigen Patienten ist die Form der Erkrankung nicht bekannt. 89 Menschen sind bisher gestorben.

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Stefan Dold
- Media Relations