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Unsere Hilfe in Madagaskar

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Die aktuelle Situation in Madagaskar 

Immer wieder wird Madagaskar von Wirbelstürmen wie dem Zyklon "Freddy" und nachfolgenden Überschwemmungen heimgesucht. Kritische Infrastruktur sowie Ernten werden dadurch zerstört. So kommt es zu akuter Nahrungsmittelknappheit und Ernährungsunsicherheit, wie im Distrikt Ikongo. Dort ist die Situation alarmierend. Wir reagieren mit unserer Hilfe auf die Auswirkungen solcher Wetterereignisse, zu denen auch Dürren gehören. Madagaskar ist besonders stark von extremen Wetterbedingungen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Rund 2,23 Millionen Menschen sind auf der Insel von akuter Nahrungsmittelunsicherheit betroffen. Mangelernährung und die Verbreitung von Infektionskrankheiten durch verschmutztes Trinkwasser gehören zu den größten Herausforderungen, die es in dem Land zu bewältigen gilt.

Wie wir in Madagaskar helfen 

  • Wir behandeln akut mangelernährte Kinder und nehmen sie in unser Ernährungsprogramm auf. 

  • Wir unterstützen regionale Gesundheitseinrichtungen, stellen therapeutische Fertignahrung bereit und schulen das Personal in der Diagnose und Behandlung von Mangelernährung. 

  • Wir kümmern uns um die allgemeine Gesundheitsversorgung der Menschen im Küstengebiet Nosy Varika. 

  • Wir stellen sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen in der Region Androy zur Verfügung. 

  • Wir fordern die internationale Gemeinschaft dazu auf, für die Folgen der Klimakrise mehr Verantwortung zu übernehmen. 

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Warum wir in Madagaskar helfen 

Wie Brian Willet, Leiter des Einsatzes von Ärzte ohne Grenzen in Madagaskar, berichtet, verstärken klimabedingte Ernteausfälle die bereits bestehende Mangelernährungskrise:

Viele Menschen berichten uns, dass ihre Vorräte an Grundnahrungsmitteln trotz sorgfältiger Rationierung im Februar völlig aufgebraucht sein werden. Dies ist besorgniserregend, da die Ernte in diesem Jahr aufgrund der geringen Niederschläge zu Beginn der Saison voraussichtlich gering ausfallen wird. Sollte in dieser Saison ein weiterer Wirbelsturm auftreten, würde sich die ohnehin schon schlimme Situation in eine Katastrophe größeren Ausmaßes verwandeln.

- Brian Willet, unser Einsatzleiter in Madagaskar

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Im Südosten Madagaskars behandeln unsere Mitarbeiter*innen Menschen, die von akuter Mangelernährung betroffen sind.
Im Südosten Madagaskars machen sich die drastischen Folgen der Klimakrise besonders bemerkbar. Um mangelernährte Patient*innen zu behandeln, greifen wir dort auf mobile Kliniken zurück.
© iAko M. Randrianarivelo/Mira Photo

Im Südosten Madagaskars litten die Menschen 2021 unter der schwersten Dürre seit 30 Jahren. Trockenheit und Sandstürme, die sich ungebremst über die Felder legten, nachdem Wälder abgeholzt wurden, führten zu ausfallenden Ernten. Dabei ist dort die Landwirtschaft die Lebensgrundlage der meisten Madagass*innen. 

Aufgrund eines geringen Angebots an Nahrungsmitteln steigen die Lebensmittelpreise. Gleichzeitig hat sich die Wirtschaftslage in Madagaskar infolge der Covid-19-Pandemie deutlich verschlechtert. Viele Menschen leben in Armut und können sich elementare Güter nicht mehr leisten. Daher stellen unsere Teams mangelernährten Patient*innen, neben einer medizinischen Grundversorgung, beispielsweise therapeutische Fertignahrung bereit. 

Dramatische Auswirkungen der Klimakrise

Allein zwischen Januar und März vergangenen Jahres wurde die Insel von fünf heftigen Wirbelstürmen heimgesucht. Dadurch wurde auch kritische Infrastruktur wie Straßen, Brücken oder Gesundheitseinrichtungen zerstört oder lahmgelegt, was eine Bereitstellung von humanitärer Hilfe erschwerte. Diese Entwicklungen tragen dazu bei, dass jedes Jahr mehr als 100.000 Menschen innerhalb des Landes  von ländlichen Gebieten in urbane Räume ziehen.

Immer mehr Fälle von akuter Mangelernährung

Im Distrikt Ikongo unterstützen wir Gesundheitszentren bei der Versorgung mangelernährter Patient*innen. In besonders schweren Fällen werden sie in unser stationäres Ernährungsprogramm aufgenommen.

Um ganze Familien zu unterstützen, verteilen wir Essensrationen mit Reis, Bohnen oder Öl.


Verschmutztes Wasser birgt Krankheitsrisiken

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Ein Patient wird nach einem Zyklon im April 2022 in Madagaskar behandelt.
Unser Patient wurde bei dem Versuch, vor dem Zyklon zu fliehen, verletzt. Eine unserer Mitarbeiter*innen behandelt ihn im lokalen Gesundheitszentrum.
© MSF/Lucille Guenier

Mangelernährung führt darüber hinaus zu einem geschwächten Immunsystem. Betroffene Menschen sind besonders anfällig für beispielsweise Durchfall- und Hauterkrankungen. Das wenige Wasser, das den Menschen in der Region im Süden von Madagaskar zur Verfügung steht, ist oft verschmutzt und somit ein Nährboden für Krankheiten wie parasitäre Magenerkrankungen und Durchfall. Nicht nur die Sicherung der medizinischen Grundversorgung, sondern auch die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser haben deshalb oberste Priorität. Entsprechende Maßnahmen gehören oft auch zu unserer Arbeit. 

Ärzte ohne Grenzen war erstmals 1987 in Madagaskar tätig. 

Zuletzt aktualisiert am 23.02.2023