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Malawi

Malawi: Zahlreiche Opfer durch Zyklon „Freddy“ – Ärzte ohne Grenzen unterstützt mit medizinischen Teams und logistischer Hilfe

Lilongwe / 14.03.2023. Der Zyklon „Freddy“ hat im Süden Malawis verheerende Zerstörungen angerichtet. Heftige Regenfälle und starker Wind haben Straßen, Gebäude und Stromleitungen zerstört. Es gibt Tote und Verletzte. Die Distrikte Blantyre, Chikwawa, Chiradzulu, Mulanje, Mwanza, Neno, Nsanje, Thyolo, Phalombe und Zomba sind am stärksten von den Verwüstungen betroffen. Malawis Präsident hat den Katastrophenzustand ausgerufen. Die Klimakrise verstärkt tropische Wirbelstürme. Freddy” ist bereits seit 35 Tagen aktiv und könnte damit zum langlebigsten Sturm aller Zeiten werden. Betroffen ist auch das Nachbarland Mosambik. 

„Die Lage ist sehr ernst”, sagt Guilherme Botelho, Notfallkoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Blantyre. „Es gibt viele Verletzte, Vermisste und Tote, und die Opferzahlen werden in den nächsten Tagen noch steigen. Das Queen Elizabeth Krankenhaus in Blantyre ist mit dem Zustrom von Verletzten aus verschiedenen Gebieten überfordert. Ärzte ohne Grenzen hat daher ein Team zusammengestellt, das das Krankenhaus medizinisch und logistisch unterstützt. Wir haben auch mit medizinischem Material ausgeholfen und werden überprüfen, ob die Patient*innen auch mit Lebensmitteln versorgt werden müssen.“

Offiziellen Zahlen zufolge hat der Distrikt Blantyre die meisten Todesfälle zu verzeichnen. Allein das Queen Elizabeth Krankenhaus meldete 220 Tote, von denen 42 Erwachsene und 43 Kinder bei der Ankunft für tot erklärt wurden.

„Wir haben einige unserer Mitarbeitenden aus unserem regulären Projekt für Gebärmutterhalskrebs abgezogen, um das Notfallteam von Ärzte ohne Grenzen im Queen Elizabeth Krankenhaus zu unterstützen“, sagt Marion Pechayre, Landeskoordinatorin von Ärzte ohne Grenzen in Malawi. „Außerdem haben wir unsere mobilen Einsätze ausgesetzt, um unsere Mitarbeitenden vor möglichen Sturzfluten und Erdrutschen oder dem Einsturz von Gebäuden zu schützen.“

Die Gefahr eines erneuten Cholera-Ausbruchs ist nach wie vor groß, da Malawi nach dem Tropensturm Ana im vergangenen Jahr den größten Ausbruch in der Geschichte des Landes erlebte. „Wir haben die Cholera-Behandlungszentren in die Nähe des Krankenhauses verlegt, um die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten“, sagt Guilherme Botelho. „Der Regen hat noch nicht aufgehört und es gibt viele Schäden, die uns in vielerlei Hinsicht Sorgen bereiten. Ein weiterer Anstieg der Cholerafälle ist eine unserer Befürchtungen nach diesem Sturm, zumal die Impfrate in Blantyre sehr niedrig ist.“

Die Notfallteams von Ärzte ohne Grenzen werden in den kommenden Tagen die Situation und die Bedürfnisse der Bevölkerung und der Gesundheitseinrichtungen in den am stärksten betroffenen Distrikten weiter bewerten und diese mit medizinischer Hilfe, dem Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen unterstützen.

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Portrait: Katharina Wiechers
Katharina Wiechers
- Media Relations