Pakistan: Viele Regionen weiterhin überschwemmt
Auch Wochen nach Beginn der Flutkatastrophe in Pakistan stehen weiterhin große Gebiete des Landes unter Wasser. Zwar haben die Niederschläge im September und Oktober deutlich nachgelassen. Dennoch sind viele Dörfer noch immer überflutet, etwa in den Provinzen Sindh und Ost-Belutschistan. Der Großteil der Vertriebenen kann nicht in ihre Häuser zurückkehren. Viele von ihnen müssen ihre Tage und Nächte in Zeltlagern, provisorischen Einrichtungen oder unter freiem Himmel verbringen. Das stehende Wasser begünstigt die Ausbreitung von übertragbaren Krankheiten.
Der Bedarf an sauberem Trinkwasser ist weiterhin sehr hoch, da viele Wasserquellen verunreinigt sind. Die Ernährungssituation ist ebenfalls besorgniserregend, da vielfach Ernten und Viehbestände zerstört wurden. Weil ein harter Winter vorhergesagt wird, werden die von den Überschwemmungen betroffenen Menschen in den kommenden Monaten besonders gefährdet sein.
Die pakistanische Regierung hatte Ende August den Notstand ausgerufen und die internationale Gemeinschaft um Unterstützung gebeten. Die schweren Monsunregenfälle, die bereits im Juni eingesetzt hatten, überfluteten insgesamt mehr als ein Drittel Pakistans. Die Zahl der Todesopfer liegt inzwischen bei mehr als 1.700. Es wird davon ausgegangen, dass mehr als 33 Millionen Menschen betroffen sind.
In den vergangenen Wochen wurden mehr als 23.000 Menschen in mobilen Kliniken von Ärzte ohne Grenzen in den Provinzen Sindh, Belutschistan und Khyber Pakhtunkhuwa behandelt. Teams von Ärzte ohne Grenzen verteilten außerdem mehr als 8.400 Hilfspakete mit Hygiene- und Küchenartikeln und Moskitonetzen. Insgesamt wurden außerdem mehr als acht Millionen Liter sauberes Trinkwasser an Betroffene der Flut in diesen Regionen ausgegeben.