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Live-Podcast-Event "Frauengesundheit darf kein Luxus sein": Berichte aus Afghanistan und Gaza

ThemenTalk Berlin
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„Notaufnahme - Der Podcast von Ärzte ohne Grenzen“ kommt live auf die Bühne

Die Hebamme Anja Bezold und die Gynäkologin Katharina Thies sprechen mit Christian Katzer, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Deutschland, über ihre Einsätze im Gazastreifen und in Afghanistan. Gemeinsam mit der Moderatorin Anna Dushime nehmen sie dabei explizit die medizinischen Bedürfnisse von Frauen* in den Blick. 

Der Zugang von Frauen zu sexueller und reproduktiver Gesundheitsversorgung ist in Konflikt- und Krisensituationen oft stark eingeschränkt: Krankenhäuser sind zerstört, schwer erreichbar oder kaum vorhanden. Um die Versorgung zu verbessern, sind umfassende Aktivitäten nötig: Die Teams von Ärzte ohne Grenzen bieten unter anderem Geburtshilfe, Schwangerschaftsvor- und Nachsorge, Behandlungen von Überlebenden sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt sowie sichere Schwangerschaftsabbrüche. Zudem gibt es Aufklärungsangebote zu Themen wie Familienplanung, Verhütung und Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. 

Unsere Mitarbeitenden sehen in ihrer täglichen Arbeit, welche fatalen Folgen es hat, wenn Frauen der Zugang zu diesen Angeboten verwehrt wird.

In Afghanistan beispielsweise hat sich die Situation im Gesundheitssystem seit der Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 weiter verschlechtert. Frauen und Kinder sind von der mangelnden medizinischen Versorgung besonders betroffen. Zudem sind Frauen in ihrem Alltag extrem eingeschränkt und dürfen sich nicht frei bewegen, was den Zugang zu der benötigten Gesundheitsversorgung zusätzlich erschwert. Vor welchen Herausforderungen stehen sie und was berichten unsere weiblichen Kolleginnen? Die Gynäkologin Katharina Thies war 2022 im Geburtskrankenhaus von Ärzte ohne Grenzen in der Stadt Chost im Einsatz und wird von ihren Erfahrungen berichten.

Auch der aktuelle Krieg im Gazastreifen hat zu einem Zusammenbruch des dortigen Gesundheitssystems geführt. Schwangere und Mütter von Neugeborenen haben kaum noch Zugang zu medizinischer Versorgung. Wie sieht der Alltag einer Hebamme in einem Kriegsgebiet aus? Und wie ist medizinische Versorgung unter diesen Bedingungen überhaupt noch möglich? Die Hebamme Anja Bezold berichtet von ihren Erfahrungen im Al-Emirati-Krankenhaus in Rafah, wo sie drei Wochen gearbeitet hat.

Außerdem berichten Mitarbeiterinnen und Patientinnen in Aufnahmen von der schwierigen Lage in den Projektländern.

Am 7. Mai - online oder direkt im Refugio in Berlin!

Wir freuen uns auf dich!

 

Speaker*innen und Moderation

Christian Katzer arbeitet seit 1999 für Ärzte ohne Grenzen und ist seit 2020 Geschäftsführer der Hilfsorganisation in Deutschland. Er ging kurz nach seinem Ingenieurstudium in Berlin zu seinem ersten Einsatz nach Liberia. Es folgten Einsätze unter anderem in Afghanistan, Somalia und Osttimor. Auch im Berliner Büro der Hilfsorganisation war er in verschiedenen Positionen tätig, unter anderem als Leiter der Personalabteilung und als Leiter der Projektabteilung mit den Länderschwerpunkten Jemen, Zentralafrikanische Republik, Äthiopien, Tschad und Eswatini.

Anja Bezold ist Hebamme aus Berlin und seit 2018 für Ärzte ohne Grenzen aktiv. Im Frühjahr 2024 war sie für drei Wochen in Rafah im Gazastreifen im Einsatz. Zuvor hat sie unter anderem im Jemen, im Irak und in Tansania gearbeitet.

Katharina Thies ist Gynäkologin und seit 2022 für Ärzte ohne Grenzen im Einsatz. Sie hat bisher in Afghanistan und im Irak gearbeitet. In Afghanistan begleitete sie Schwangere in der Geburtsklinik von Ärzte ohne Grenzen in der Stadt Chost. Viele Geburten verliefen dort bedrohlich.

Anna Dushime wurde in Kigali geboren, ging in England zur Schule, machte ihr Abitur am Niederrhein und studierte in den Niederlanden. Sie arbeitet als Autorin, Moderatorin und Redaktionsleiterin, unter anderem für das preisgekrönte Satireformat Browser Ballet. Als Kolumnistin schrieb sie von 2019 bis 2022 regelmäßig für die taz über Dating, Rassismus und alles dazwischen. Außerdem moderierte sie die erste Staffel des erfolgreichen Dating-Podcasts "1000 erste Dates" und den Ärzte ohne Grenzen-Podcast "Notaufnahme". Ihre Sendung „Der letzte Drink mit Anna Dushime“ wurde 2024 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.

 

* Wir nutzen in diesem Zusammenhang die Bezeichnung "Frau" für Menschen mit weiblichen Geschlechtsorganen. Auch auf inter*Menschen, oder Menschen, die als Frau gelesen werden, treffen einige der beschriebenen Bedürfnisse und Risiken zu. 

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