Unser Jahresrückblick 2024
Das Jahr 2024 war erneut voller Herausforderungen und Krisen. Doch eines blieb auch in diesem Jahr unverändert: Wir waren unermüdlich im Einsatz für Menschen in Not. Dank unserer Spender*innen konnten wir auch in diesem Jahr in Kriegs- und Krisengebieten weltweit medizinische Nothilfe leisten und viele Leben retten.
Wir haben einen Ausschnitt von positiven und beeindruckenden Ereignissen, aber auch technischen Innovationen gesammelt. Sodass wir gemeinsam hoffnungsvoll ins neue Jahr starten.
#1 Mücken gegen Dengue-Fieber
Dengue-Fieber stellt durch seine rasche Ausbreitung eine ernste Gefahr dar. Die Erkrankung tritt heute 30x häufiger auf als noch vor 50 Jahren. Doch eine neue Methode zur Bekämpfung des Virus hat im Jahr 2024 bedeutende Fortschritte erzielt. In Hochrisikogebieten konnte die Übertragung durch den Einsatz von Mücken, die mit dem Wolbachia-Bakterium infiziert sind, erheblich eingedämmt werden. Das Bakterium hemmt die Fähigkeit der Mücken, das Dengue-Virus zu übertragen. Diese nachhaltige und umweltfreundliche Strategie bringt Hoffnung für Millionen von Menschen in besonders stark betroffenen Regionen. Sie zeigt eindrucksvoll, wie wissenschaftliche Innovation und humanitäres Engagement gemeinsam Leben retten können.
#2 Prothesen aus dem 3D-Drucker
Ein Pilotprojekt in Sierra Leone zeigt, wie Ärzte ohne Grenzen durch den Einsatz moderner Techniken die medizinische Nothilfe optimiert. Durch den 3D-Druck können Ersatzteile schnell und kostengünstig hergestellt werden. So konnte beispielsweise ein Sauerstoffkonzentrator – eine lebensrettende Krankenhausmaschine – durch den Druck eines Knaufs repariert werden. Weder das Gerät noch die Ersatzteile sind direkt in Sierra Leone erhältlich. Erfahren Sie in unserem Podcast Notaufnahme mehr zu dem Projekt.
Ohne Ihre Spenden wären Projekte wie dieses nicht möglich. Unterstützen Sie uns, um weiterhin Menschen in Not zu helfen – jeder Betrag macht einen Unterschied!
#3 Love without Borders
In vielen Ländern, in denen wir aktiv sind, werden lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, queere, inter*- oder asexuelle Menschen marginalisiert. In Solidarität mit unseren LGBTQIA+-Kolleg*innen und Patient*innen auf der ganzen Welt waren wir dieses Jahr Teil des Christopher Street Days in Berlin. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Menschen eine medizinische und psychologische Versorgung in Anspruch nehmen können – unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung.
#4 Große Unterstützung für TimeFor$5
Die richtige Diagnose ist stets der erste Schritt für eine lebensrettende Behandlung. Daher forderten wir in unserer Petition „TimeFor$5” den US-amerikanischen Hersteller Cepheid auf, die Preise ihrer GeneXpert-Tests auf bezahlbare 5 US-Dollar zu reduzieren. Die Tests sind schnell und leicht anwendbar und lassen sich für eine Vielzahl von Krankheiten anwenden, wie z. B. Tuberkulose, HIV, Ebola, Hepatitis oder Covid. Gerade in ressourcenärmeren Kontexten sind diese Tests also enorm wichtig. Unserer Forderung schlossen sich Menschen aus insgesamt 194 Ländern an – denn lebensrettende medizinische Tests müssen bezahlbar sein.
- 206.937 Menschen haben die Petition unterzeichnet
- 3-4,60 $ kostet laut unserer Analyse die Produktion eines GeneXpert-Tests
- 15-20 $ verlangt Cepheid pro Test für HIV, Hepatitis, XDR-TB oder Ebola
#5 Durchbruch in der HIV-Prävention
Weltweit infizieren sich jedes Jahr 1,3 Millionen Menschen mit HIV – im Durchschnitt alle 24 Sekunden eine neue Ansteckung. In der Forschung zur HIV-Prävention kam es in diesem Jahr zu einem großen Durchbruch. In der PURPOSE-1-Studie hat das Medikament Lenacapavir von Gilead einen 100-prozentigen Schutz vor einer HIV-Infektion gezeigt. Wir fordern nun faire Preise und die Produktion von Generika, um auch die Versorgung in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu sichern.