Gekommen, um zu gehen: Jahre in einer wichtigen Klinik
Im Norden Kameruns werden die Menschen von den Auswirkungen des Konflikts im Gebiet Tschadsee getroffen, aber auch von denen der Klimakrise in der Sahelregion. Fünf Jahre haben wir dort in einem Krankenhaus gearbeitet und es ausgebaut, dessen spezialisierte Dienste von enormer Wichtigkeit sind. Jetzt tun wir, was wir im besten Fall immer tun wollen: Wir gehen, weil die Gesundheitsbehörden der Region nun alle Angebote ihrer Klinik selbst übernehmen können. Wie wichtig diese medizinische Einrichtung für die Menschen dort ist, wird aus ihren Geschichten klar. Einige mussten mehr als zwei Jahre bleiben, um sich von ihren schweren Verletzungen zu erholen. Ibrahim, der Vater des schwer verletzten Jungen Bouba u.a. und unsere Mitarbeiter*innen in Kamerun haben viel darüber zu erzählen. Klar ist auch: Wir gehen, doch gleichzeitig bleiben wir: An nicht weit entfernten Orten, muss medizinische Hilfe dringend auf- und ausgebaut werden.
Hawa Haman und Narouké Gédéon erzählen ihre persönlichen Geschichten
Die 16-jährige Hawa Haman wurde auf dem Weg zur Schule durch einen Unfall schwer verletzt. Sie verlor dabei nicht nur ein Bein, sondern auch einen Freund. Heute kann sie dank Prothese wieder ohne Krücken gehen. “Ich kann sogar 30 Kilometer laufen!” erzählt sie.
Der 15-jährige Narouké Gédéon hat sich schwer verbrannt. Dank Physiotherapie konnte er enorme Fortschritte machen und das Laufen wieder lernen.
"Drei Jahre nach Boubas Unfall konnte ich wieder zurück zu meiner Arbeit. Wenn es nötig gewesen wäre, wäre ich fünf Jahre (bei ihm) geblieben."
Ibrahim Ibrahims Sohn Bouba hat bei einem Unfall schwere Verbrennungen erlitten. Zwei Jahre blieb der Familienvater an der Seite des Jungen, solange der stationär im Krankenhaus bleiben musste.
"Ich bewege mich permanent am Rande des Abgrunds. Wenn jemand eine Tür schließt, denke ich da sei eine Waffe. Ich kann nicht unter Menschen, ich kann nicht schlafen."
Der 24-jährige Ibrahim Abdulahi über seine Ängste nach dem Angriff, bei dem er Geschwister und seine Mutter verlor. Er ist im Krankenhaus in psychosozialer Behandlung.
Unsere Hilfe in Maroua seit Projektbeginn im Überblick
8.548 Patient*innen
wurden aufgenommen
4.017 Operationen
haben stattgefunden
8.221 psychologische Sitzungen
haben wir abgehalten