Aleppo: Ärzte ohne Grenzen ruft alle Konfliktparteien dazu auf, das Leben von eingeschlossenen Zivilisten zu verschonen
Ärzte ohne Grenzen ist empört über die Gewalt gegen Zivilisten im Kampf um Aleppo und die Tatenlosigkeit all jener, die sie verhindern könnten. Ärzte ohne Grenzen ruft alle Kriegsparteien dringend dazu auf, ihrer Verpflichtung zum Schutz der Zivilbevölkerung in den belagerten Gebieten und den kürzlich von der syrischen Regierung eingenommenen Vierteln nachzukommen.
Bislang waren alle Verhandlungen erfolglos, die zum Ziel hatten, den Vereinten Nationen und anderen Akteuren wie Ärzte ohne Grenzen Zugang zu den belagerten Gebieten Ost-Aleppos zu gewähren, um humanitäre Hilfe zu leisten. Es war unmöglich, Patienten zu evakuieren, Krankenhäuser mit Medikamenten und anderem Material zu versorgen und den eingeschlossenen Menschen Hilfe zu leisten. Dafür sind alle involvierten Parteien verantwortlich.
Unter den extremen Bedingungen in Ost-Aleppo sind nur noch wenige Mediziner tätig. Sie äußern große Angst vor ihrer unmittelbaren Zukunft. Medizinisches Personal und die von ihm versorgten Patienten und Patientinnen stehen unter dem Schutz des internationalen humanitären Völkerrechts.
„Dies ist eine der schlimmsten Krisen, die Ärzte ohne Grenzen in den vergangenen Jahren miterleben musste“, sagt Teresa Sancristoval, die Leiterin der Notfall-Einheit für Aleppo bei Ärzte ohne Grenzen. „Wir erinnern alle Konfliktparteien daran, dass sogar Kriege Regeln haben. Es hat höchste Priorität, dass jetzt alle Seiten den Menschen erlauben, sich in Sicherheit zu bringen, eine Evakuierung der Kranken und Verletzten zulassen und jenen, die zwischen die Fronten geraten, Schutz und humanitäre Hilfe ermöglichen."