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Unsere Hilfe in Syrien

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Die aktuelle Situation in Syrien  

Mehr als 14 Millionen der 21,3 Millionen Menschen in Syrien sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Steigende Preise für Grundgüter, Nahrungs- und Wasserknappheit, Gewalt und Vertreibung machen den Menschen zu schaffen. Schon vor den schweren Erdbeben im Februar 2023 war die Lage in Nordwestsyrien prekär. Das einst funktionierende Gesundheitssystem ist durch den jahrelangen Konflikt zerstört. Viele Gesundheitseinrichtungen wurden bombardiert und sind nicht mehr funktionsfähig. Es besteht ein Versorgungsengpass, da viele medizinische Mitarbeiter*innen getötet wurden oder geflohen sind. Fast ein Drittel der Gesundheitseinrichtungen in den Regionen Idlib und Nord-Aleppo sind entweder geschlossen oder haben ihren Betrieb aufgrund von Unterfinanzierung teilweise eingestellt.  

Wer medizinische Hilfe sucht, muss feststellen, dass Krankenhäuser geschlossen sind oder dass es weder Ärzt*innen noch Medikamente gibt. Wer eine Ärzt*in findet, wird gebeten, Medikamente in privaten Apotheken zu kaufen, was unerschwinglich ist.“ 
- Carlos Arias, unser medizinischer Koordinator im Nordwesten Syriens 

Unsere Teams leisten medizinische und humanitäre Hilfe in der Region Idlib und Aleppo. Doch wir können nur einen begrenzten Teil des Bedarfs decken. Seit 2009 sind wir in Syrien im Einsatz. Wir haben keinen Zugang zu den Gebieten, die von der syrischen Regierung kontrolliert werden. 

So helfen wir 

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Mitarbeiter gibt Medikamente an Frau aus
Unser mobiles Team unterstützt in Salqin Vertriebene in einem Camp an der türkisch-syrischen Grenze.
© Abdulrahman Sadeq/MSF
  • Wir unterstützen Krankenhäuser und Gesundheitszentren. 
  • Wir bieten psychosoziale Beratungen an. 
  • Wir betreuen Schwangere rund um die Geburt. 
  • Unsere mobilen Teams versorgen Vertriebene medizinisch. 
  • Wir kümmern uns um die Wasser- und Sanitärversorgung in Camps für Vertriebene. 

Wir fordern

Eine angemessene Finanzierung ist unerlässlich, um die medizinische Versorgung im Nordwesten Syriens zu verbessern. Im Jahr 2024 werden insgesamt 4,07 Milliarden US-Dollar benötigt, um den humanitären Bedarf in Syrien zu decken. Mit Stand Mai 2024 wurden jedoch nur sechs Prozent über den Humanitarian Response Plan finanziert. 

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Medizinische Hilfe im Vertriebenencamp al-Hol  

Mehr als 50.000 Menschen leben im Al-Hol-Camp, dem größten geschlossenen Vertriebenencamp im Nordosten Syriens. Mehr als 90 Prozent von ihnen sind Frauen und Kinder.  

Meine Tochter kämpft seit 2023 mit Nierenversagen. Trotz monatlicher Überweisungen in das Hassakeh-Krankenhaus konnte ich sie aufgrund von Sicherheitsbeschränkungen nicht begleiten. Kürzlich erhielt ich die niederschmetternde Nachricht, dass sie nicht mehr in die Klinik überwiesen werden kann und ihr in nur fünf Tagen die Medikamente ausgehen werden. Ihr Leiden mitzuerleben ist quälender als der Horror, den wir im Camp al-Hol ertragen müssen. Das Gefühl der Hilflosigkeit, wenn ein geliebter Mensch Schmerzen hat, ist wirklich überwältigend.” 

-Nabeela*,Bewohnerin im al-Hol-Camp 

Not in der Klinik für Brandverletzte 

Im Jahr 2012 eröffneten wir eine Klinik zur Versorgung von Verbrennungen in Atmeh, in der Provinz Idlib. Sie ist die einzige derartige Einrichtung, einer Region in der mehr als 4,5 Millionen Menschen leben. Die meisten von ihnen wurden vertrieben. Kurz nach den Erdbeben im Februar 2023 wurde das Krankenhaus aufgrund fehlender Mittel geschlossen. Häusliche Unfälle sind die Hauptursache für Verbrennungen und die meisten dieser Unfälle passieren Kindern, entweder durch verschüttetes kochendes Wasser oder durch Explosionen von Heizsystemen. Deshalb klären wir in den Vertriebenencamps über Brandschutz auf. Aufklärung verhindert einige Unfälle, verbessert jedoch nicht die gefährlichen Lebensbedingungen. 

Wir hatten Patient*innen mit Verbrennungen bis zu 55 Prozent, fast alle waren kleine Kinder. Verbrennungen sind für Kinder gefährlicher als für Erwachsene. Das Leben eines Kindes ist bei einer Verbrennung ab 40 Prozent gefährdet.“ - Abdel Malik Araour, Pflegeaktivitätsmanager 

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Mitarbeiter und Kind spielen miteinander
Hassan, der zum Team für psychische Gesundheit der Klinik gehört, spielt mit der siebenjährigen Duha. Sie erlitt schwere Verbrennungen an den Händen, als sie mit ihrem Bruder neben Diesel in ihrem Haus im Nordwesten Syriens spielte.
© Abdulrahman Sadeq/MSF

Patient*innen mit Verbrennungen haben ein hohes Infektionsrisiko. Sie sind anfällig für hohes Fieber, schwere Atemprobleme und Anzeichen von Sepsis. Wenn dies geschieht, benötigen sie sehr intensive Betreuung und spezielle Pflege. Die Finanzierung für den Nordwesten Syriens nahm nach einem vorübergehenden Anstieg im Zusammenhang mit dem Erdbeben ab. Solange dieser Trend anhält, besteht wenig Hoffnung auf eine Verbesserung der Brennstoffqualität und der Lebensbedingungen. 

Letztes Update: 27. Mai 2024