Syrien 08. März 2017 Provinz Aleppo: Hilfe in der Nähe der Front - Fotostory Pfadnavigation Startseite Unsere Arbeit Aktuelles und Berichte Provinz Aleppo: Hilfe In Der Nähe Der Front - Fotostory Sechs Jahre Krieg haben das Leben von Millionen Menschen in Syrien verändert. Was brauchen die Menschen in der Provinz Aleppo, und wie sieht unsere Hilfe vor Ort aus? Ein Überblick. Die Provinz Aleppo liegt im Norden Syriens und wurde von den jahrelangen Kämpfen stark getroffen. Mehrere Frontlinien verlaufen durch das Gebiet. Es gibt dutzende Vertriebenenlager, in denen auch Menschen aus dem Irak Schutz suchen. 2012 haben wir im Bezirk Azaz nahe der türkischen Grenze das Al-Salamah-Krankenhaus mit 34 Betten eröffnet. Auf dem Foto sieht man den Wartesaal des Krankenhauses. Das Al-Salamah-Krankenhaus ist in der Region zu einer wichtigen Anlaufstelle geworden. 2016 haben wir mehr als 46.000 ambulante Konsultationen abgehalten und fast 2.500 für stationäre Patienten. Dazu kamen mehr als 26.000 Behandlungen in der Notaufnahme und rund 1.900 chirurgische Eingriffe. Wir lassen von dort auch Patienten in die Türkei verlegen. Viele Folgen des schrecklichen Kriegs werden noch übersehen. Seit 2012 kann ein Großteil der Kinder in vielen Teilen des Landes nicht mehr geimpft werden. Für die Gesundheitsbehörden und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) ist es sehr schwer, Impfungen für die vielen vertriebenen Menschen zu organisieren. Oft fehlt es auch schlicht an Ressourcen. Das bedeutet, dass viele Kinder in Syrien nicht vor vermeidbaren Krankheiten wie Masern, Röteln, Tetanus oder Lungenentzündungen geschützt sind. Auf dem Foto ist die Impfung eines Kindes im Rahmen eines Impfschutzprogramms im Al-Salamah-Krankenhaus zu sehen. Einer unserer Ärzte untersucht ein Kind in einem Gesundheitszentrum der Provinz Aleppo. Die Patienten, die in das Zentrum kommen, haben eine Vielzahl von Krankheiten. Viele von ihnen sind Kinder. Wir haben 2016 zudem bei 578 Geburten assistiert. Die Kämpfe in der Region Al Bab in der Provinz Aleppo haben in den vergangenen Monaten zugenommen. Einige der Regionen der Provinz waren bis vor kurzem teilweise unter der Kontrolle des Islamischen Staates (IS). Heute leben dort Vertriebene aus Al Bab oder Menschen, die ursprünglich in Aleppo Stadt arbeiteten, aber wegen der schweren Kämpfe zurückkehren mussten. Das Bild zeigt Patienten in einem Gesundheitszentrum. Wir bieten medizinische Grundversorgung in verschiedenen Gesundheitszentren an. Durchschnittlich haben wir in den Zentren mehr als 100 neue Patienten am Tag. Viele haben Kriegsverletzungen, wie dieser Mann, der bei einer Minenexplosion getroffen wurde. Hier werden die Wunden des Mannes von einem unserer Ärzte kontrolliert. Weiterhin gibt es viele verschiedene Frontlinien im Land, und viele Menschen werden verletzt. In den sechs Kriegsjahren haben bereits Hundertausende Menschen ihr Leben verloren. Ein Krankenpfleger hilft einem Kind mit Beatmung. Die Bevölkerung des Bezirks Al Bab muss mit vielen Einschränkungen leben. In weiten Teilen gibt es keinen Strom, die Lebensverhältnisse sind sehr einfach, und die Menschen haben kaum Zugang zu medizinischer Versorgung. Ein großer Teil des medizinischen Personals hat wegen des Krieges das Land verlassen. Die verbliebenen Mitarbeiter müssen mit geringen Mitteln auskommen. Auf dem Bild kontrolliert ein Pharmazeut das Haltbarkeitsdatum eines Medikaments. Ein Pfleger misst die Blutwerte einer Frau mit Diabetes. Die Behandlung von chronischen Krankheiten sowie psychologische Hilfe können kaum noch aufrecht erhalten werden. Die sechs Kriegsjahre haben das Leben von Millionen von Menschen verändert. Das medizinische Personal muss sich auf lebensrettende Maßnahmen und Versorgung konzentrieren.