50 Jahre Ärzte ohne Grenzen
Im Dezember 1971 gründeten 13 Ärzte und Journalisten in Paris Médecins Sans Frontières - Ärzte ohne Grenzen. Ihr Ziel treibt uns auch heute noch an: Wenn Menschen von Vernachlässigung, Gewalt oder Katastophen bedroht sind, leisten wir lebensrettende medizinische Hilfe. Wenn die Not unserer Patient*innen von der Welt vergessen wird, sprechen wir öffentlich über ihre Situation bzw. berichten sie über unsere Kanäle selbst darüber.
Was ist heute anders als vor 50 Jahren? Wir haben Methoden und Umfang unserer Arbeit und unsere Logistik verbessert, können so noch schneller und effektiver handeln. Nicht geändert hat sich leider, dass es Gewalt und Kriege gibt. Hinzugekommen sind die Auswirkungen der Klimakrise. Menschen müssen fliehen, um ihre Existenz zu retten. Wir versuchen, für die Flüchtenden da zu sein - beispielsweise in Libyen, Bangladesch oder auf den griechischen Inseln.
Unabhängigkeit, Unparteilichkeit und Neutralität sind immer noch die Grundlage für unser humanitäres Handeln. So gelingt es uns weiterhin unter politisch aufgeladenen Bedingungen zu arbeiten: sei es im vom Bürgerkrieg gezeichneten Südsudan, bei den vor Ganggewalt flüchtenden Süd- und Mittelamerikaner*innen oder in Afghanistan.
Video: Eine Geschichte von Leid und Glück
Krieg und Flucht bestimmen die Jugend von Yoeuth Yoeun und Chamroeun Ros in Kambodscha. Es ist die Zeit der 70er Jahre, in denen Ärzte ohne Grenzen gegründet wurde. Unser Video erzählt die Geschichte der beiden Kambodschaner*innen, die eng mit unserer eigenen verbunden ist. Denn die beiden erhalten durch uns eine Ausbildung als Hebamme und Apotheker. Anschließend arbeiten sie bei uns, später gründen sie eine Familie. Ihre berührende Lebensgeschichte erzählt viel über Krieg, Not und das bisweilen erschöpfende Glück, sich für Menschen zu engagieren und sie medizinisch zu unterstützen.
Fotos: Wichtige Stationen aus 50 Jahren Geschichte
Podcast: Spannende Einblicke unserer Gründungspräsidentin
Die Idee der humanitären Hilfe klingt simpel: Dort Menschenleben retten, wo niemand sonst hilft. Doch das ist nicht immer so einfach. Unsere Arbeit findet nicht unabhängig von gesellschaftlichen Gegebenheiten und Weltpolitik statt. Die Gründungspräsidentin von Ärzte ohne Grenzen in Deutschland und ehemalige Geschäftsführerin, Ulrike von Pilar, vermittelt in unserem Podcast hochinteressante Zeitgeschichte aus 50 Jahren. Sie spricht über die Gründe für das Entstehen unserer Organisation, ihren Weg zu Ärzte ohne Grenzen oder über die Dilemmata unseres Handelns. Jetzt reinhören:
Folge 1: Spotify I Apple Podcasts I Podigee-Website I Deezer I
Folge 2: Spotify I Apple Podcasts I Podigee-Website I Deezer I YouTube
Und überall, wo es Podcasts gibt
Multimedia: „Mehr als ein Foto“ – Fotograf*innen begleiten unsere Arbeit auf Augenhöhe
Die Mitarbeiter*innen haben mir geholfen, die Situation besser zu verstehen. All das gab mir Zuversicht. Ich habe gute Erinnerungen an das Spitalpersonal und die Gespräche mit den Patient*innen, auch wenn ich einige sehr intensive Szenen erlebt habe. Die im Krieg verwundeten Menschen wurden teilweise in einem sehr ernsten Zustand eingeliefert, trotzdem herrschte ein eher heiteres Klima, was die Arbeit eines Fotografen betraf.
Auszug aus dem Fototagebuch von Gaël Turine von 1996, als er unsere Arbeit während des Bürgerkriegs in Angola begleitete.
Augenhöhe ist nicht nur die Grundlage unserer medizinischen Arbeit, wir erwarten sie auch von den Fotograf*innen, die unsere Arbeit oft begleiten. Ihre Fotos und Videos sind wichtig, um der Öffentlichkeit zu vermitteln, in welchen Situationen sich unsere Patient*innen befinden.
Fünf Fotograf*innen der Schweizer Agentur MAPS haben für uns in ihre Archive geschaut und darüber nachgedacht, was es heißt zu fotografieren, während Menschen in Not sind. Sie blicken von außen auf unsere Arbeit und sind gleichzeitig sehr nah dran. Sie teilen die Empathie unserer Mitarbeiter*innen und geben Einblicke in ihr Denken und Empfinden.