Demokratische Republik Kongo: Viele Verletzte nach bewaffneten Zusammenstößen in Nord-Kivu
Kinshasa/Goma/Berlin, 8. Januar 2025. Das Territorium Masisi in der Provinz Nord-Kivu ist in den vergangenen Tagen Schauplatz schwerer Zusammenstöße gewesen. Aufgrund von Kämpfen zwischen der bewaffneten Gruppe M23/AFC und der kongolesischen Armee mit ihren Verbündeten wurden in weniger als einer Woche rund 102.000 Menschen vertrieben, so das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen, OCHA. Die humanitäre Lage im Land verschlechtert sich damit weiter.
Teams von Ärzte ohne Grenzen unterstützen die Versorgung von knapp 160 Verletzten und leisten medizinische Hilfe für die von den Kämpfen betroffene Bevölkerung.
Zwischen dem 3. und 6. Januar haben die Teams von Ärzte ohne Grenzen und des Gesundheitsministeriums 75 Verwundete im Krankenhaus von Masisi und im Gesundheitszentrum von Nyabiondo behandelt. Hunderte Zivilist*innen suchten hier mehrere Tage lang Zuflucht.
-Stephane Goetghebuer, Einsatzleiter von Ärzte ohne Grenzen in Nord-Kivu
Nach den Zusammenstößen am vergangenen Wochenende haben sich die Kampfhandlungen nun weiter südlich in das Gebiet an der Grenze zu Süd-Kivu verlagert. Auch in Süd-Kivu helfen Teams von Ärzte ohne Grenzen bei der Versorgung Verwundeter.
„Aus dem Numbi-Hochland von Minova in Süd-Kivu wurden Kämpfe gemeldet. Menschen sind geflohen. 84 Verwundete werden im Numbi-Krankenhaus und im Krankenhaus von Minova behandelt“, so Julien Gircour, Einsatzleiter von Ärzte ohne Grenzen in Süd-Kivu.
Die Teams von Ärzte ohne Grenzen in Masisi, Nyabiondo, Minova und Numbi leisten medizinische Hilfe für die betroffene Bevölkerung. Seit drei Jahren ist Ärzte ohne Grenzen immer wieder mit den Folgen konfrontiert, die die Kämpfe zwischen M23 und der kongolesischen Armee sowie verbündeten Gruppen im Osten der Demokratischen Republik Kongo für die Menschen haben. Hunderttausende wurden bereits vertrieben und die jüngsten Zusammenstöße verschlechtern die Lage zusätzlich.