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Demokratische Republik Kongo

D.R. Kongo: Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen getötet

Goma/Berlin, 22. Februar 2025. Ärzte ohne Grenzen ist bestürzt über den gewaltsamen Tod eines Mitarbeiters in der Demokratischen Republik Kongo. Jerry Muhindo Kavali starb am heutigen Samstag an den Schussverletzungen, die er am Donnerstag in Masisi bei Auseinandersetzungen zwischen VDP/Wazalendo-Kämpfern und der M23/Alliance Fleuve Congo (AFC) erlitten hatte, bei denen Schüsse eine Einrichtung von Ärzte ohne Grenzen trafen.

Am 21. Februar war es gelungen, Jerry Muhindo Kavali nach Goma zu verlegen, wo er in einem Krankenhaus behandelt wurde, das besser auf die Schwere seiner Verletzungen vorbereitet war. Leider reichten die Bemühungen des Krankenhausteams nicht aus, um ihn zu retten.

Ärzte ohne Grenzen steht der Familie des Getöteten in dieser schweren Zeit zur Seite und spricht all seinen Angehörigen und Kolleg*innen in Masisi tiefstes Beileid aus.

Jerry Muhindo Kavali war 49 Jahre alt und ein sehr beliebter Kollege. Er war bekannt für sein ständiges Lächeln, seine Hingabe, seine Freundlichkeit und sein unermüdliches Engagement. Er arbeitete seit 2014 für Ärzte ohne Grenzen.

Die gesamte Organisation trauert heute. Es macht wütend, dass der tragische Tod auf die zunehmende Gewalt in und um medizinische und humanitäre Einrichtungen im Osten der Demokratischen Republik Kongo zurückzuführen ist.

Ärzte ohne Grenzen verurteilt den mangelnden Respekt vor humanitären Helfer*innen und Einrichtungen auf das Schärfste, der zu diesem sinnlosen Tod geführt hat. Leider sind solche Vorfälle in diesem Konflikt immer häufiger zu beobachten. Alle Konfliktparteien müssen sich daran erinnern, dass auch Kriege Regeln haben.

Aktuell sind die Einrichtungen von Ärzte ohne Grenzen und das Masisi-Krankenhaus immer noch voll mit Familien, die dort Schutz vor den Kämpfen gesucht haben, sowie mit Patient*innen, darunter viele Frauen und Kinder, die der Gewalt der letzten Tage zum Opfer gefallen sind.  Allein am 20. Februar wurden in dem Krankenhaus 11 Patient*innen mit Schussverletzungen behandelt. Alle waren Zivilist*innen, sieben von ihnen Frauen und Kinder.

Ärzte ohne Grenzen engagiert sich seit 2007 in Masisi. Teams der Organisation unterstützen neben dem Masisi-Krankenhaus auch das Masisi-Gesundheitszentrum, das Nyabiondo-Gesundheitszentrum und mehrere entlegene Gesundheitszentren in der Region.

Für weitere Auskünfte sprechen Sie uns an

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Unser Teamleiter Media Relations Holger Vieth
Holger Vieth
- Media Relations