UNWRA-Verbot bedroht unparteiische humanitäre Hilfe mit verheerenden Folgen für Bevölkerung
Die Entscheidung Israels, das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Geflüchtete im Nahen Osten, UNRWA, ab heute aus Ost-Jerusalem zu verbannen, wird dessen Aktivitäten im Westjordanland und im Gazastreifen stark beeinträchtigen und verheerende Folgen für die Palästinenser*innen und deren Zugang zur Gesundheitsversorgung haben.
„Eine UN-Organisation mit einem Mandat der Generalversammlung einzuschränken, stellt einen gefährlichen Präzedenzfall dar, der die unparteiische humanitäre Hilfe bedroht, und ist Teil einer lang andauernden Kampagne gegen das UNRWA“, sagt Claire Nicolet, stellvertretende Leiterin der Notfallprogramme von Ärzte ohne Grenzen.
Keine andere Organisation kann die Gesundheitsversorgung des UNRWA im Gazastreifen und im Westjordanland ersetzen. Dadurch werden Kindern lebensrettende Impfungen vorenthalten, Schwangere haben weniger Zugang zu medizinischer Versorgung, und chronisch Erkrankte leiden unter vermeidbaren Komplikationen.
Im Jahr 2024 hat das UNRWA mehr als sechs Millionen medizinische Konsultationen im Gazastreifen und mehr als 776.000 Konsultationen im Westjordanland, einschließlich Ostjerusalem, angeboten. Das UNRWA hat nicht nur enorme Bedeutung für die Gesundheitsversorgung, sondern dient auch als Lebensader für die Menschen in den besetzten palästinensischen Gebieten.