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Unsere Hilfe in den Palästinensischen Gebieten

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Die aktuelle Situation: Krieg im Gazastreifen

Das Gesundheitssystem wurde systematisch zerstört und ist in weiten Teilen nicht mehr funktionsfähig. Die wenigen Krankenhäuser, die noch Patient*innen versorgen können, sind angesichts der großen Zahl an Verletzten überlastet. Medikamente und Ausrüstung fehlen ebenso wie Nahrungsmittel und sauberes Wasser. Kinder, Schwangere und chronisch Erkrankte leiden besonders unter diesen Auswirkungen. Immer mehr Infektionskrankheiten brechen aus und auch die Zahl mangelernährter Kinder steigt. Wiederholte Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen und medizinisches Personal erschweren humanitäre Hilfe im Gazastreifen zusätzlich.   

Vor Beginn der Offensive auf Rafah hatten mehr als eine Million Menschen Zuflucht in der Stadt gesucht, in provisorischen Unterkünften auf engstem Raum. Jetzt sind wieder Hunderttausende auf der Flucht. Insgesamt sind 85 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen vertrieben worden. Kein Ort in Gaza ist sicher. 

Portrait Lara Dovifat
Lara Dovifat, unsere Politische Leiterin in Deutschland

"Die Menschen in Rafah haben keine Chance, vor den Angriffen zu fliehen. Wir fordern jetzt einen Waffenstillstand - nur so können wir den Menschen adäquat helfen."

Christian Katzer, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Deutschland
Christian Katzer, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Deutschland 

„Ärzte ohne Grenzen verurteilt das brutale Massaker an Zivilist*innen durch die Hamas am 7.Oktober 2023. Gleichzeitig sind wir entsetzt über die verheerenden Folgen der massiven Angriffe des israelischen Militärs auf den Gazastreifen.” 
 

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Humanitäre Hilfe muss möglich sein! 

Die Bedingungen, unter denen unsere Mitarbeiter*innen arbeiten, sind extrem herausfordernd und gefährlich. Es wurden bereits sechs unserer Kolleg*innen sowie mehrere ihrer Angehörigen getötet - zum Teil während sie sich in klar mit unserem Logo gekennzeichneten Unterkünften befanden oder im Krankenhaus arbeiteten. Wir sind entsetzt darüber und trauern um diese Menschen. Angriffe gegen medizinische Einrichtungen und Personal sind vollkommen inakzeptabel und machen es nahezu unmöglich zu helfen.

Unsere Forderungen 

  • Wir fordern einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand, um humanitäre Hilfe und medizinische Versorgung für die Menschen bedingungslos sicher zu gewährleisten. 
  • Alle Parteien müssen sich an das humanitäre Völkerrecht halten. Die Angriffe auf medizinische Einrichtungen und Personal müssen aufhören. Krankenhäuser dürfen nicht militärisch genutzt und nicht angegriffen werden. 
  • Wir fordern die Öffnung von Grenzübergängen, damit humanitäre Güter, Medikamente, Wasser und Nahrungsmittel in den Gazastreifen geliefert werden können. 

So helfen wir

  • Wir versorgen Menschen vor allem im mittleren und südlichen Gazastreifen und im Westjordanland.  
  • Wir leisten chirurgische Nothilfe, versorgen Wunden, bieten Physiotherapie, medizinische Grundversorgung und Geburtshilfe sowie psychosoziale Unterstützung.  
  • Wir konnten seit Beginn des Krieges 76 Lastwagen mit Medikamenten, Hilfsgütern und medizinischem Material in den Gazastreifen bringen.  
  • Wir leisten auch im Westjordanland medizinische Hilfe: Wir versorgen Notfälle, spenden medizinische Güter und unterstützen psychologisch. 

Ärzte ohne Grenzen ist seit 1989 in den Palästinensischen Gebieten aktiv – im Gazastreifen sowie im Westjordanland. 

Eine humanitäre und medizinische Katastrophe

Die noch offenen Krankenhäuser sind überlastet, das medizinische Personal ist erschöpft und die Bedingungen, unter denen Patient*innen versorgt werden, sind katastrophal. Die meisten Krankenhäuser haben weder Strom noch fließendes Wasser, viele Gebäude sind beschädigt, Medikamente und medizinische Ausrüstung sind knapp.

Unsere Patient*innen leiden unter katastrophalen Verletzungen wie zerquetschten Gliedmaßen und schweren Verbrennungen. Immer wieder müssen wir Amputationen vornehmen. Sie brauchen eine hochqualitative Pflege und eine lange und intensive Rehabilitation. Medizinisches Personal kann diese Verletzungen nicht auf einem Schlachtfeld oder in den Trümmern zerstörter Krankenhäuser behandeln. 

- Christopher Lockyear, Generalsekretär von Ärzte ohne Grenzen in seiner Rede vor dem Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen am 22. Februar 2024

Der Norden ist weitgehend von Hilfe abgeschnitten

Die Menschen im Norden des Gazastreifens müssen mit winzigen Mengen an Lebensmitteln, Wasser und medizinischer Versorgung versuchen zu überleben. Ganze Stadtteile wurden bombardiert und zerstört. Die Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens waren wochenlang unmittelbar von den Kampfhandlungen betroffen. Unsere Mediziner*innen haben berichtet, dass sie ohne ausreichende Anästhetika operieren mussten und keine Schmerzmittel zur Verfügung hatten.  

Patient*innen mit schweren Kriegsverletzungen werden ein Leben lang unter großen chronischen Schmerzen leiden und ein professionelles Schmerzmanagement benötigen. Doch angesichts des zusammengebrochenen Gesundheitssystems im Gazastreifen wird ihre Versorgung schwierig. 

Frauen gebären unter schrecklichen Bedingungen 

Schwangere Frauen haben derzeit keine oder kaum Möglichkeiten, eine Geburtsvor- oder -nachsorge in Anspruch zu nehmen. Viele von ihnen mussten mehrmals fliehen und ihr Gesundheitszustand ist durch Stress, Nahrungsmittelknappheit und schlechte hygienische Bedingungen beeinträchtigt. Aufgrund der Überlastung der Krankenhäuser gebären viele Frauen in provisorischen Zelten oder auf den Fluren der Krankenhäuser. Kinder kommen viel zu früh auf die Welt, Geburten finden unter schrecklichen Bedingungen statt oder es kommt zu Totgeburten.    

Eine Hebamme mit einem Neugeborenen im emiratischen Krankenhaus
Rita Botelho da Costa, unsere leitende Hebamme im südlichen Gazastreifen

Die ersten 24 Stunden nach der Geburt sind die risikoreichsten für Komplikationen. Angesichts der katastrophalen Lebensbedingungen wäre es wichtig, die Patientinnen so lange wie möglich im Krankenhaus zu behalten.

Bis zum Beginn der Offensive auf Rafah unterstützten wir das Al-Emirati-Geburtskrankenhaus in Rafah. Aufgrund der Sicherheitslage mussten wir unser Personal von dort abziehen und es ins Nasser-Krankenhaus in Chan Yunis verlegen, wo wir nun die Entbindungsstation unterstützen werden. 

Wo Nahrung und Trinkwasser fehlen, breiten sich Krankheiten aus 

Unzureichende Versorgung mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser, fehlende Gesundheitsdienste, überfüllte Unterkünfte und ungeschütztes Campieren im Freien erhöhen das Risiko von Krankheitsausbrüchen. Infektionskrankheiten breiten sich aus. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation werden zunehmend Durchfallerkrankungen, Atemwegsinfektionen oder Hautinfektionen gemeldet. Wassermangel und katastrophale hygienische Verhältnisse verschärfen die Situation. 

Seit Monaten haben die Menschen im Gazastreifen nicht mehr ausreichend Nahrungsmittel. Inzwischen ist Mangelernährung zu einer ernsthaften Bedrohung geworden. Da sich die Situation im Gazastreifen stetig verschlechtert, rechnen wir mit weiteren Todesfällen in Folge von Hunger und Krankheiten.

Ein Mitarbeiter trägt mit Kindern Wasser zum Zelt
Youssef Al-Khishawi, unser Wasser- und Sanitärexperte in Rafah

Das größte Problem bei der Wasserverteilung ist der Mangel an Treibstoff zum Pumpen und Transportieren. Auch gibt es keine Wasserverteilungsstellen - sie sind bombardiert worden. Wasserleitungen, Straßen und Infrastrukturen sind zerstört.

Unsere Hilfe im Westjordanland 

Unsere Mitarbeitenden arbeiten in Hebron, Nablus, Kalkilia, Tulkarem, Tubas und Dschenin. Sie bieten unter anderem Notfallversorgung, medizinische Grundversorgung und psychosoziale Hilfe an. Sie berichten, dass auch im Westjordanland die Gewalt seit Kriegsbeginn zugenommen hat. Auch Ambulanzen und medizinische Einrichtungen werden blockiert oder angegriffen.

Zuletzt aktualisiert am 25. Juni 2024

Grundprinzipien unserer Arbeit

Wir haben auch israelischen Krankenhäusern Unterstützung angeboten, die eine hohe Zahl von Verletzten behandeln. Gemäß unserer Charta leisten wir dort medizinische Unterstützung, wo Menschen keinen ausreichenden Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung haben, unabhängig von ihrer Herkunft, politischen Überzeugung oder ethnischen Zugehörigkeit. Als unabhängige medizinische Hilfsorganisation verpflichten wir uns der medizinischen Ethik und den humanitären Prinzipien der Unabhängigkeit, Neutralität und Unparteilichkeit. 

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Zuletzt aktualisiert am 11. Juni 2024