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Demokratische Republik Kongo: Bewaffneter Konflikt in Nord-Kivu führt zu Versorgungsengpässen

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo spielt sich eine humanitäre Katastrophe ab. Rund eine Million Menschen sind in den vergangenen zwölf Monaten vor den Kämpfen im Zusammenhang mit dem Wiedererstarken der bewaffneten Gruppe M23 aus ihrer Heimat in Nord-Kivu geflohen. Die Masern- und Cholerafälle nehmen zu und die derzeitige humanitäre Hilfe ist völlig unzureichend. Ärzte ohne Grenzen fordert die internationale Gemeinschaft und die Behörden auf, ihre Bemühungen dringend zu verstärken.  

Allein in den vergangenen Monaten sind Hunderttausende Menschen aus ihren Häusern und Dörfern geflohen. „Die Situation in Nord-Kivu ist alarmierend“, sagt Raphaël Piret, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in der Demokratischen Republik Kongo. „Die Menschen in den Außenbezirken der Provinzhauptstadt Goma leben unter entsetzlichen Bedingungen und die Hilfe wird den Bedürfnissen nicht gerecht, obwohl viele humanitäre Organisationen im Osten des Landes arbeiten.“  

Rund um Goma erstrecken sich behelfsmäßige Unterkünfte aus Plastikplanen oder Moskitonetzen, während andere Menschen in Kirchen und Schulen untergekommen sind. „Wir sind im Juni vergangenen Jahres hier angekommen und haben uns mit etwa 150 anderen Familien in einer stillgelegten Kirche in Kanyaruchinya niedergelassen“, sagt die 65-jährige Celestine.

Seit Anfang des Jahres hat nur eine einzige Lebensmittelverteilung stattgefunden, und da mein Name nicht auf der Liste stand, habe ich nichts erhalten. Wir versuchen davon zu leben, was wir auf den umliegenden Feldern finden.

Die Teams von Ärzte ohne Grenzen arbeiten seit Mai 2022 in den informellen Vertriebenencamps rund um die Stadt, bieten kostenlose medizinische Versorgung an, liefern Trinkwasser und bauen Latrinen und Duschen. „Die Familien sind seit Monaten den Regenfällen, Epidemien und der Gewalt ausgeliefert, wie die besorgniserregende Zahl der Opfer sexueller Gewalt zeigt, die wir täglich in unseren medizinischen Einrichtungen behandeln“, sagt Abdou Musengetsi, Projektkoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Goma.  

Unzureichende und überfüllte Unterkünfte sowie ein Mangel an sauberem Wasser und Latrinen fördern die Ausbreitung von Krankheiten. In den vergangenen Monaten brachen im Nyiragongo-Gebiet, nördlich von Goma, Masern und Cholera aus. Auch in Bulengo und Lushagala häuften sich die Verdachtsfälle von Masern und Cholera in den vergangenen Wochen. „Unsere Teams arbeiten rund um die Uhr, um die Cholera- und Masernfälle in den Griff zu bekommen, aber sie sind völlig überwältigt“, sagt Piret.  

Nach Angaben der UNO sind heute schätzungsweise 2,5 Millionen Menschen in der gesamten Provinz Nord-Kivu auf der Flucht. Da die Kämpfe anhalten, könnten noch mehr Menschen vertrieben werden. „Alle an der humanitären Hilfe beteiligten Akteure müssen reaktionsfähiger und flexibler sein und schnell auf die Bedürfnisse der Menschen sowie auf veränderte Fluchtbewegungen reagieren“, sagt Piret.  

Auch in den Gebieten Masisi, Rutshuru und Lubero nördlich von Goma sehen die Teams von Ärzte ohne Grenzen die Folgen der Krise. „Seit Monaten ist Ärzte ohne Grenzen die einzige humanitäre Organisation, die in Rutshuru arbeitet, aber die Bedürfnisse der Menschen hier übersteigen unsere Möglichkeiten bei weitem“, sagt Monique Doux, Projektkoordinatorin von Ärzte ohne Grenzen in Rutshuru.  

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Unsere Pressereferetin Christiane Winje
Christiane Winje
- Media Relations