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Statement zu den Anschuldigungen gegen den Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen Fadi Al-Wadija

Am Abend des 26. Juni 2024 verbreiteten die israelischen Behörden in den sozialen Medien mehrere Beiträge über den Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen Fadi Al-Wadija, der am 25. Juni von israelischen Streitkräften getötet wurde, und beschuldigten ihn, an militärischen Aktivitäten im Gazastreifen beteiligt gewesen zu sein. Ärzte ohne Grenzen ist über diese Anschuldigungen sehr besorgt und nimmt sie sehr ernst. 

Ärzte ohne Grenzen würde niemals wissentlich Menschen beschäftigen, die an militärischen Aktivitäten beteiligt sind. Dies würde eine Gefahr für unsere Mitarbeiter*innen und Patient*innen darstellen. Wo auch immer wir arbeiten, müssen sich unsere Mitarbeiter*innen auf die Charta von Ärzte ohne Grenzen verpflichten, die unter anderem die Wahrung der humanitären Prinzipien sowie der medizinischen Ethik umfasst. 

Ärzte ohne Grenzen hatte bis dahin keine Kenntnis über die angebliche Beteiligung von Fadi Al-Wadija an militärischen Aktivitäten. Obwohl wir uns an die israelischen Behörden gewandt haben, um mehr über die Umstände seiner Tötung zu erfahren, haben wir bislang keine offizielle Erklärung dazu erhalten.  

Ärzte ohne Grenzen hofft darauf, dass diese vollständig und transparent aufgeklärt werden. Dies kann nur eine unabhängige Untersuchung gewährleisten. Bei dem Angriff, bei dem Fadi Al-Wadija getötet wurde, starben fünf weitere Menschen, darunter drei Kinder.  

Seit dem 7. Oktober 2023 wurden fünf weitere Mitarbeiter*innen von Ärzte ohne Grenzen im Gazastreifen getötet. Laut den Vereinten Nationen sind im gleichen Zeitraum insgesamt rund 500 Mitarbeiter*innen des Gesundheitswesens im Gazastreifen ums Leben gekommen.  

Unsere Priorität gilt der Sicherheit unserer Mitarbeiter*innen und Patient*innen. Wir sind weiterhin entschlossen, unsere lebensrettende Arbeit im Gazastreifen fortzusetzen, wo der Bedarf an humanitärer und medizinischer Hilfe immens ist. Teams von Ärzte ohne Grenzen sind derzeit in zwei Krankenhäusern (Al-Aksa und Nasser), einer Klinik in Gaza-Stadt sowie sechs weiteren Gesundheitseinrichtungen tätig. Die Situation für die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen bleibt katastrophal. Wir fordern nach wie vor einen dauerhaften Waffenstillstand sowie den Schutz von humanitären Helfern. Alle Parteien müssen dafür sorgen, dass humanitäre Hilfe sicher zu den Menschen gelangen kann, die diese dringend brauchen. 

Für weitere Auskünfte sprechen Sie uns an

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Unser Pressereferent Holger Vieth
Holger Vieth
- Media Relations