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Sudan

Sudan: Eine Tote nach Angriff auf Krankenwagen von Ärzte ohne Grenzen

Port Sudan/Berlin, 13. Januar 2025. Ein unbekannter Bewaffneter hat am 10. Januar in al-Faschir einen Krankenwagen von Ärzte ohne Grenzen beschossen und dabei eine Person tödlich verletzt. Ärzte ohne Grenzen verurteilt den Angriff aufs Schärfste.

Der Krankenwagen war unterwegs vom Samsam-Vertriebenencamp zum saudischen Krankenhaus in al-Faschir, Nord-Darfur, um eine schwangere Patientin zu überstellen, die eine Notoperation benötigte. Das Krankenhaus ist das letzte mit chirurgischen Kapazitäten, das trotz der anhaltenden Angriffe in der Region noch in Betrieb ist. Im Wagen befanden sich neben der Patientin noch ihre zwei Begleitpersonen, außerdem die Fahrer von Ärzte ohne Grenzen sowie medizinisches Personal. Das Fahrzeug war deutlich mit dem Logo und der Fahne von Ärzte ohne Grenzen gekennzeichnet. Die verletzte Begleiterin starb, nachdem der Krankenwagen schließlich das saudische Krankenhaus erreicht hatte.  

Es ist der zweite bewaffnete Angriff auf einen Krankenwagen von Ärzte ohne Grenzen in weniger als einem Monat. Am 27. Dezember wurde in al-Faschir ebenfalls ein Transport von Samsam ins saudische Krankenhaus beschossen. Damals wurde niemand verletzt. 

„Wir sind entsetzt über diesen tödlichen Angriff auf ein humanitäres Team, das lebensrettende medizinische Arbeit leistet. Unser Fokus liegt jetzt darauf, die unter Schock stehenden Angegriffenen zu unterstützen. Wir müssen auch mit allen bewaffneten Akteuren in der Region sprechen, um zu verstehen, was passiert ist, und um die Garantie zu erhalten, dass Patient*innen, medizinisches Personal, Krankenwagen und Gesundheitseinrichtungen respektiert werden und ihre Arbeit fortsetzen können“

-Michel Olivier Lacharité, Notfallkoordinator von Ärzte ohne Grenzen. 

Die Kämpfe zwischen den Rapid Support Forces (RSF) und den sudanesischen Streitkräften mit ihren Verbündeten sind in der Region seit Mai 2024 deutlich eskaliert. Ärzte ohne Grenzen betreibt derzeit ein provisorisches Krankenhaus im Camp Samsam, wo die Menschen nach monatelanger Belagerung und Hungersnot immer wieder unter Beschuss durch die RSF geraten.  

Die Sicherheitslage verschärft sich und Ärzte ohne Grenzen musste einen Teil seiner medizinischen Arbeit, darunter das ambulante Programm für Kinder mit Mangelernährung, aussetzen. Der Fokus liegt derzeit auf den kritischsten Fällen, die eine Krankenhausbehandlung erfordern. Seit Dezember hat Ärzte ohne Grenzen 51 Personen behandelt, die in Samsam durch Schüsse verletzt wurden. 

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Unsere Pressereferentin Nadja Nolting
Nadja Nolting
- Media Relations