Sudan: Dutzende Tote und Verletzte nach Attacke auf Markt in Omdurman
Ein Luftangriff der Rapid Support Forces hat am Samstagmorgen auf einem Markt im sudanesischen Omdurman Dutzende Menschen getötet und verletzt.
Nach ersten Angaben des Gesundheitsministeriums starben 54 Menschen bei der Attacke, 158 wurden verletzt. Medizinisches Personal im von Ärzte ohne Grenzen unterstützten Krankenhaus Al Nao in der Millionenstadt berichtete von furchtbaren Szenen nach der Explosion auf dem Markt.
Der Generalsekretär von Ärzte ohne Grenzen, Christopher Lockyear, war vor Ort, als Verletzte und Tote nach dem Angriff in das Krankenhaus gebracht wurden:
Es gibt Dutzende und Aberdutzende von Menschen mit verheerenden Verletzungen, die Leichenhalle ist voll mit Leichen. Die Verletzten liegen an allen möglichen Orten in der Notaufnahme, während das medizinische Personal tut, was es kann, um zu helfen. Was ich vor mir sehe, ist eine Szene eines völligen Gemetzels. Es ist ein weiteres tragisches Beispiel für diesen unerbittlichen Krieg gegen die Menschen.
Das von Ärzte ohne Grenzen unterstützte Krankenhaus in Omdurman liegt in einem von der sudanesischen Armee kontrollierten Gebiet. Es ist das größte noch verbleibende öffentliche Krankenhaus in der Stadt.
Ärzte ohne Grenzen unterstützt das Krankenhaus unter anderem mit Medikamenten und medizinischer Ausrüstung, leistet technische Unterstützung bei der Logistik und der Wasserversorgung sowie der Nahrungsmittelversorgung für Patient*innen.
Ärzte ohne Grenzen arbeitet in 11 der 18 sudanesischen Bundesstaaten, in Gebieten, die sowohl von den sudanesischen Streitkräften als auch von den Rapid Support Forces kontrolliert werden.