Zyklone, Taifune und Hurrikans zählen zu den tropischen Wirbelstürmen. Sie sind Naturgewalten, die Menschenleben unmittelbar gefährden. Doch auch die längerfristigen Folgen eines Wirbelsturms sind für die Gesundheit der betroffenen Menschen gefährlich. Durch den menschengemachten Klimawandel nehmen diese Naturkatastrophen an Intensität und Häufigkeit zu. Wir haben Projekte in verschiedenen Ländern, die immer wieder mit Wirbelstürmen konfrontiert sind.
Was macht tropische Wirbelstürme so gefährlich?
Die Zerstörungskraft von Zyklonen, Hurrikans oder Taifunen, die mit Windgeschwindigkeiten ab 119 km/h einschlagen, kann immens sein. Herumwirbelnde Trümmer und Gegenstände gefährden Menschenleben und verursachen schwere Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Straßen, Stromversorgung und medizinische Einrichtungen können unter anderem zerstört werden. Oft entstehen hohe Flutwellen von bis zu 4,5 m, die von den Wirbelstürmen Richtung Land gedrückt werden. So entsteht unmittelbar Lebensgefahr durch Ertrinken.
Langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit:
Auf die unmittelbare Katastrophe folgen auch langfristige Risiken für die Gesundheit. Marginalisierte und vulnerable Gruppen wie Geflüchtete, Frauen, Kinder, Ältere, Menschen mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen sind von den Gefahren von Wirbelstürmen stärker betroffen.
Flutwellen und Überschwemmungen
Zerstörte Infrastruktur
Für Menschen mit chronischen Erkrankungen bedeutet das z. B. oftmals, dass ihre lebensnotwendigen Behandlungen unterbrochen werden. So ist bspw. für Menschen mit HIV oder auch bei der Behandlung von Tuberkulose, extrem wichtig, dass die Medikamente regelmäßig eingenommen werden.
Mangelernährung
Wirbelstürme töten Viehbestände und vernichten Felder und Ernten, sodass die Ernährungslage kritisch werden kann. Wir erleben oftmals einen Anstieg von Mangelernährung, wenn ein tropischer Wirbelsturm Menschen in einem Land mit bereits geschwächtem Ernährungs- und Gesundheitssystem getroffen hat. Kinder unter 5 Jahren sind z. B. besonders gefährdet, an Mangelernährung zu erkranken.
Psychologische Folgen
Viele Menschen verlieren durch Naturkatastrophen Familienangehörige oder ihre Lebensgrundlage. Wiederkehrende Katastrophenereignisse können Gefühle von Macht- und Perspektivlosigkeit erzeugen und zu Depressionen führen. Um mit den Folgen der Erlebnisse umgehen zu können, ist psychosoziale Hilfe enorm wichtig.
So helfen wir bei tropischen Wirbelstürmen
Unsere Unterstützung passen wir der aktuellen Situation nach einer Katastrophe im Land an, wie z.B. nach Zyklon Chido in Mayotte und Mosambik.
Wir helfen unmittelbar beispielsweise durch folgende Maßnahmen:
- Wir errichten Notunterkünfte und verteilen Hilfspakete mit lebensnotwendigen Gütern wie Decken, Matten, Kochtöpfen und Seife.
- Wir leisten medizinische Erstversorgung und psychosoziale Unterstützung.
- Um der Ausbreitung von Krankheiten durch verunreinigtes Trinkwasser vorzubeugen, errichten wir Wasserpumpen und –tanks. Zudem bauen wir Latrinen.
Wie entstehen tropische Wirbelstürme?
Die WHO definiert tropische Wirbelstürme als rotierende Wetterphänomene, die über warmen tropischen Ozeanen entstehen und maximale anhaltende Windgeschwindigkeiten von mehr als 119 km/h erreichen. Wassertemperaturen von mindestens 26,5 °C liefern die Energie, die der Sturm braucht, um sich zu entwickeln. Das warme Wasser verdunstet und steigt in die Atmosphäre auf. Durch die Vermischung mit kälterer Luft in den höheren Atmosphärenschichten, entstehen Druckunterschiede und schließlich eine Gewitterwolke, die durch die Erdrotation zu wirbeln beginnt.
Welche Arten von Wirbelstürmen gibt es?
Für tropische Wirbelstürme existieren unterschiedliche Bezeichnungen, die auf ihre Entstehungsregion hinweisen. Sie können ganzjährig entstehen, aber es gibt Zeiträume, in denen ihr Auftreten wahrscheinlicher ist. Eines haben tropische Wirbelstürme gemeinsam: Sie entwickeln sich über dem Wasser und unterscheiden sich somit z.B. von Tornados. Diese können auch auf dem Festland entstehen.
- Hurrikans: Sie entwickeln sich über dem Atlantik oder auch in Teilen des Nord- und Südpazifiks. Sie können auf die Küste Nord- und Südamerikas treffen und haben von Anfang Juni bis Ende November Hochsaison.
- Taifune: Sie betreffen Ost- und Südostasien und entstehen im nordwestlichen Pazifik. Ihre Hauptaktivität ist von Juli bis November.
- Zyklone: Sie entwickeln sich im indischen Ozean und südlichen Pazifik. Ihre Hochsaison ist von Ende Oktober bis Anfang März.
Welchen Einfluss hat die Klimakrise?
Die Klimakrise bedingt die Erwärmung der Meere und der Luft. Dies begünstigt wiederum die Verdunstung und somit die Entstehung zerstörerischer Wirbelstürme. Laut World Weather Attribution ist die Klimakrise Hauptursache für die erhöhte Intensität der meisten atlantischen Hurrikans zwischen 2019 und 2023.
Grundsätzlich ist es wie bei fast allen Effekten des menschengemachten Klimawandels: Besonders stark sind Menschen in Ländern von den zerstörerischen Folgen eines Wirbelsturmes betroffen, die kaum etwas zur Klimakrise beigetragen haben.