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Überschwemmungen: Ursachen und Folgen

Katastrophen durch Hochwasser sind eine wachsende Gefahr für immer mehr Menschen

Weltweit kommt es immer häufiger zu Katastrophen durch Überschwemmungen. Menschen müssen aufgrund starker Fluten evakuiert werden. Regionen stehen großflächig unter Wasser, in manchen Gegenden jahrelang. Hochwasser ziehen oftmals extreme Langzeitfolgen nach sich und stellen Betroffene vor große Herausforderungen. 

Diese Katastrophen treffen besonders häufig Menschen in Ländern, die nur wenig zur Klimakrise beigetragen haben. Besonders hart treffen sie diejenigen, die bereits verwundbar und auf Hilfe angewiesen sind. 

Welche Gefahren bedeuten Überschwemmungen?

Überschwemmungen sind eine akute, oft lebensgefährliche Bedrohung und erfordern schnelles Handeln. Zudem ziehen Flutkatastrophen langfristige Probleme für die Gesundheit nach sich. Diese werden durch die bleibenden Schäden, wie einer zerstörten Infrastruktur, noch verschärft. Die Menschen in vielen Ländern, in denen wir arbeiten, sind von den Folgen solcher Katastrophen besonders betroffen. Oftmals haben sie nicht genug Mittel, um sich vor solchen Ereignissen ausreichend zu schützen. Gleichzeitig mangelt es an Ressourcen mit den Folgen eines Hochwassers, wie beispielsweise Ernteausfall, umzugehen.  

Auswirkungen auf die Gesundheit im Zeitverlauf

Akute Gefahren

Zu den unmittelbaren Gefahren bei Überschwemmungen zählen:

  • Ertrinken
  • Physisches Trauma
  • Unterkühlung
  • Stromschlag

Kurz- und mittelfristige Gefahren

In den ersten 7 Tagen steigt das Risiko von Krankheiten, die über das Wasser übertragbar sind. Wie unter anderem:

  • Bakterielle und atypische Hautinfektionen
  • Cholera
  • Hepatitis A/E
  • Durchfallerkrankungen
  • Lungeninfektionen

Ebenso kann es in dieser Zeit vermehrt zu Tierangriffen kommen. Denn auch Tiere, wie beispielsweise Schlangen, sind gezwungen ihre überfluteten Behausungen zu verlassen und auf den verbliebenen Landflächen Zuflucht zu suchen.

Langfristige Gefahren

  • Malaria
  • Dengue-Fieber
  • Mangelernährung

Starke Regenfälle ziehen stehende Gewässer nach sich - optimale Brutstätten für Moskitos. Sie können Erreger übertragen, wie die für Malaria, Dengue-Fieber oder Gelbfieber. Daher sind präventive Maßnahmen wichtig, um Menschen bei Überschwemmungen zu schützen.

Weitere Gefahren

Nicht-übertragbare Krankheiten werden ebenfalls von Überschwemmungen stark beeinflusst. So können Stress, Anstrengung oder auch Verzögerungen der Behandlungen folgende Dinge auslösen: 

  • Asthma 
  • Herzinfarkt 
  • Schlaganfall 
  • Bluthochdruck 
  • Posttraumatische Belastungsstörung 
  • Depression 

Dies kann dazu führen, dass die Todesfälle nach einer Überschwemmung nach zwei Wochen noch einmal deutlich zunehmen. 

Wie helfen wir bei Überschwemmungen?

Kommt es zu Flutkatastrophen richtet sich unsere Hilfe für die Menschen nach dem jeweiligen Bedarf vor Ort. 

So helfen wir unmittelbar beispielsweise durch folgende Maßnahmen:

  • Wir leisten medizinische Erstversorgung und psychosoziale Unterstützung.
  • Wir errichten desinfizierte Latrinen sowie Wasserpumpen und -tanks, um der Ausbreitung von Krankheiten durch verunreinigtes Trinkwasser vorzubeugen.
  • Wir errichten Notunterkünfte, für Menschen, die ihr Zuhause verloren haben. 
  • Wir verteilen Hilfspakete mit lebensnotwendigen Gütern wie Decken, Matten, Kochtöpfen und Seife. In vielen Regionen sind auch Moskitonetze wichtig, da Überschwemmungen Brutplätze für Moskitos schaffen, die Krankheiten übertragen.

Oftmals sind es die Spätfolgen eines Hochwassers, die sich multiplizieren und unseren Einsatz in den Projektländern erforderlich machen:

  • Überschwemmungen verstärken oftmals die Verbreitung von Malaria. Wir testen und behandeln jährlich über 2 Millionen Menschen weltweit und leisten Aufklärungsarbeit.
  • Durch Vertreibung oder die Zerstörung von Ernte und Viehwirtschaft, verschlechtert sich die Ernährungslage und Mangelernährung ist die Folge. In Kombination mit Malaria wird das insbesondere für Kinder unter 5 Jahren schnell lebensgefährlich. 
  • In Ländern wie dem Südsudan setzen wir zudem auf präventiven Gesundheitsschutz, indem wir gegen Krankheiten wie Hepatitis E impfen. Dies kann durch verunreinigtes Wasser verbreitet werden.

Wie entsteht Hochwasser?

Wenn ein normalerweise trockenes Land von Wasser überflutet wird, spricht die WHO von einer Überschwemmung. Sie sind die häufigste Art von Naturkatastrophe und können durch das Zusammenwirken unterschiedlicher Faktoren entstehen. In den meisten Fällen wird Hochwasser durch starke Regenfälle ausgelöst. Die Niederschläge sind sehr heftig oder langanhaltend und großflächig. Die Böden können die entstehenden Wassermassen nicht mehr aufnehmen, Flüsse oder Gewässer können überlaufen. In Küstenregionen verursachen starke Winde wie Hurrikans oder Taifuns extreme Niederschläge oder Sturmfluten.

Welchen Einfluss hat die Klimakrise auf Überschwemmungen?

Starkregen und Sturmfluten sind zwar natürliche Ereignisse, dennoch hat die Häufigkeit und Intensität in den letzten Jahrzehnten aufgrund des menschengemachten Klimawandels zugenommen.

  • Die Erderhitzung führt zu einer höheren Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit in der Luft: ein Grad Celsius Temperaturanstieg führt zu einer um ca. 7 Prozent feuchteren Atmosphäre. Diese gibt die aufgesogene Feuchtigkeit in Form von Regen wieder ab.
  • Der Anstieg des Meeresspiegels führt zu stärkeren Sturmfluten. Starke Winde pressen die Wassermassen an die Küste und darüber hinaus.
  • Durch längere und stärkere Hitzeperioden trocknen Böden zudem stark aus. Hierdurch sind sie wie versiegelt, können also kaum Wasser aufnehmen.

Überschwemmungen im Südsudan

Die Menschen im Südsudan erleben die schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Der Bedarf an humanitärer Hilfe steigt durch die Klimakrise.

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