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Demokratische Republik Kongo

Demokratische Republik Kongo: Ärzte ohne Grenzen fordert umfassende Maßnahmen zur Eindämmung von Mpox

Die Mpox-Epidemie breitet sich in der Demokratischen Republik Kongo weiterhin mit alarmierender Geschwindigkeit aus. Um die Verbreitung effektiv einzudämmen, braucht es umfassende Maßnahmen, die weit über die ebenfalls sehr wichtigen Impfungen hinausgehen.  

Zwischen Januar und Anfang September haben die kongolesischen Behörden mehr als 630 Todesfälle im Zusammenhang mit Mpox registriert sowie zusammengenommen ca. 20.000 Verdachtsfälle und bestätigte Krankheitsfälle. Besonders besorgniserregend ist die Ausbreitung in dicht besiedelten Gebieten wie der Millionenstadt Goma sowie den Vertriebenencamps in Süd- und Nord-Kivu. 

Dort, wo Menschen unter schwierigen Bedingungen auf engstem Raum zusammenleben, ist es häufig nahezu unmöglich, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, die einer Übertragung vorbeugen.  

Wie sollen wir von Familien, die in winzigen Unterkünften leben, erwarten, dass sie Präventionsmaßnahmen umsetzen – ohne ausreichendes Wasser, sanitäre Einrichtungen oder auch nur Seife?“ so Tejshri Shah, Generaldirektorin von Ärzte ohne Grenzen in Belgien und Kinderärztin, die gerade aus Nord-Kivu zurückgekehrt ist. „Woher sollen mangelernährte Kinder die Kraft nehmen, Komplikationen abzuwehren? Und wie könnten wir erwarten, dass sich diese Variante nicht in Vertriebenencamps ausbreitet, wo Mädchen und Frauen von einem dramatischen Ausmaß an sexualisierter Gewalt und Ausbeutung betroffen sind?“  

Ärzte ohne Grenzen ruft deshalb alle Beteiligten zu einer umfassenden Reaktion auf, die die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort berücksichtigt. Dazu gehören neben den wichtigen Impfungen, die in den kommenden Wochen im Land eintreffen sollen, auch eine umfassende Überwachung, Diagnostik und Behandlung, Unterstützung bei der Isolation Betroffener sowie die gezielte Gesundheitsförderung und Kommunikation in den Gemeinden.  

„Mpox ist für die Menschen hier nur eine von sehr vielen Herausforderungen“, so Tejshri Shah. „Um ihr zu begegnen, müssen wir den Menschen zunächst das tägliche Überleben erleichtern und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Das beginnt damit, dass wir ihnen zuhören, verstehen, was sie brauchen und sie mit grundlegenden Mitteln der Infektionskontrolle versorgen: Wasser, Seife, Desinfektionsmittel, sanitäre Anlagen. Wir können uns nicht allein drauf verlassen, dass Impfstoffe das Problem lösen“, so Shah.  

Die Teams von Ärzte ohne Grenzen unterstützen die Gesundheitsbehörden in der Demokratischen Republik Kongo bei der medizinischen Behandlung Betroffener sowie der Überwachung und Isolierung von Verdachtsfällen. Mitarbeitende schulen medizinisches Personal vor Ort und unterstützen bei der Sensibilisierung der Bevölkerung. Im Nordwesten des Landes hat Ärzte ohne Grenzen vor Kurzem weitere Aktivitäten ins Leben gerufen, die in den kommenden Monaten die epidemiologische Überwachung, die Infektionskontrolle und Prävention verstärken sollen.    

Mpox-Epidemie in Zentralafrika

Wissenswertes zu Mpox und mehr Informationen zu den Faktoren, die in der aktuellen Epidemie in der DR Kongo eine Rolle spielen, finden Sie auf unserer Seite zu Mpox.

Für weitere Auskünfte sprechen Sie uns an

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Unsere Pressereferentin Nadja Nolting
Nadja Nolting
- Media Relations