Unsere Hilfe in Somalia
Verheerende Dürre verschärft ohnehin dramatische Lage
Aktuell sind in Somalia mehr als 8 Millionen Menschen von verheerenden Dürren am Horn von Afrika betroffen (OCHA). Die Ernten bleiben aus und die Nahrungsmittelpreise steigen. Zusätzlich zwingen die immer wieder aufflammenden gewaltsamen Konflikte tausende Menschen ihre Heimat zu verlassen. Ein Großteil zieht in Richtung städtischer Zentren, wo viele unter problematischen Bedingungen in Camps leben. Gleichzeitig zählen Durchfallerkrankungen und die Folgen einer schweren Masernepidemie zu den Haupttodesursachen unter Kindern. Und unsere Teams sehen äußerst beunruhigende Zeichen von akuter Mangelernährung:
Cholera-Erkrankungen nehmen zu
Eine schwerwiegende Mischung aus den Folgen der Klimakrise, schwierigen hygienischen Bedingungen in Geflüchtetencamps und einem Engpass an Impfstoff führt zurzeit am Horn von Afrika zu einer schweren Welle von Cholera-Ausbrüchen. Neben Somalia sind insbesondere auch Äthiopien und Kenia betroffen.
Betroffen sind sowohl die Stadtbevölkerung als auch vertriebene Familien. In der Region Baidoa mangelt es an Gesundheitseinrichtungen, in denen die Cholerafälle, zusätzlich zu der Mangelernährung und dem anhaltenden Ausbruch von Masern, behandelt werden können. Die beengten Wohnverhältnisse und die schlechte Wasser- und Sanitärversorgung verschlechtern die Situation zusätzlich.
Wir versorgen Menschen u.a. mit oraler Rehydrierungslösung ambulant und behandeln Patient*innen in unseren Cholera-Behandlungszentren. Zudem kümmerten wir uns um die Wasserversorgung (Transport, Chlorierung und neue Bohrlöcher), den Bau von Latrinen, Gesundheitsförderung und Verteilung von Grundnahrungsmitteln.
Hilfe in Krankenhäusern, mit mobilen Kliniken und in Camps
Wir arbeiten in Somalia und Somaliland in Krankenhäusern, wo wir uns um die geburtshilfliche und pädiatrische Versorgung kümmern sowie stationäre und ambulante Ernährungshilfe leisten. Zudem übernehmen wir Notfalldienste und bieten Tuberkulosebehandlung an. Unsere Teams betreiben auch mobile Kliniken, die in Camps und Gemeinden, die Vertriebene aufnehmen, eine medizinische Grundversorgung zur Verfügung stellen. Manche Menschen sind bis zu 20 Tage zu Fuß unterwegs - einige legten auf der Suche nach Unterstützung bis zu 150 Kilometer zurück.
Darüber hinaus impfen wir und reagieren auf weitere Krisen, wo dies möglich ist. Wir unterstützen auch sogenannte Augencamps – Orte, an denen Menschen mit Augenkrankheiten Behandlung finden können.
Ein großer Teil unserer Arbeit besteht auch in der fachlichen Ausbildung von Gesundheitspersonal und dem Aufbau von Kapazitäten in Krankenhäusern sowie deren Sanierung. Zudem sind wir beim Ausbau und der Verbesserung der Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung aktiv.
Letztes Update: 21.08.2023